Europa League: Hannover 96 holt 0:2-Rückstand in Enschede auf
In der Europa League hat Hannover 96 am Donnerstagabend einen 0:2-Rückstand bei Twente Enschede aufgeholt. 96 schaffte binnen sechs Minuten einen Doppelpack.
Hannover 96 hat mit einem Kraftakt die erste Europokalniederlage in dieser Saison verhindert und seine fantastische Reise fortgesetzt. Nach einem 0:2-Rückstand kam der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga am Mittwochabend beim niederländischen Liga-Spitzenreiter FC Twente Enschede noch zu einem 2:2 (0:1).
Europa League: Hannover mit Doppelpack
Dank eines Doppelpacks binnen sechs Minuten durch einen Treffer des eingewechselten Artur Sobiech (67.) und eines Eigentors von Peter Wisgerhof (73.) blieb die in der ersten Halbzeit überforderte Gäste-Mannschaft auch im neunten Pflichtspiel in dieser Saison ungeschlagen. Wilhelm Janssen (7.) und Nacer Chadli (54.) hatten die Hausherren vor 22 500 Zuschauern im Stadion De Grolsch Veste in Führung gebracht.
Für den Viertelfinalisten der vergangenen Saison aus Hannover hatte sich zu Beginn ein Unheil abgezeichnet. Nicht mal eine Minute war gespielt, da trumpften die Hausherren auf, angeführt wie auch in der Folgezeit von Dusan Tadic. Der Serbe schickte einen Steilpass Richtung Hannover-Kasten. Bei der anschließenden Direktabnahme traf Luc Castaignos aber nur das Außennetz.
Hannover 96: Slomka wechselt
Schon jetzt wurde deutlich: Mirko Slomkas Entscheidung, sein siegreiches Team vom Bremen-Spiel zu wechseln und Felipe für Karim Haggui auf die halblinke Abwehrposition zu stellen, war kein glücklicher Zug. Denn auch beim frühen Tor durch Janssen wirkte der Brasilianer indisponiert. Und seine Mitspieler blieben gegen die weit aufrückenden Niederländer in der ersten Hälfte absolut wirkungslos. Der auch neu in die Startelf gerückte Mohammed Abdellaoue bekam im Angriff kaum Zuspiele, geschweige denn eine Chance.
Anders die Gastgeber, die ihre stolze Bilanz von elf Europapokal-Heimspielen - neun Siege und zwei Remis - aufpolieren wollten. Binnen sieben Minuten vergaben sie jedoch drei Riesenchancen: der überragende Tadic scheiterte mit einem Kopfball und einem Lupfer, der auf dem Tornetz landete (14./18.). Nach einem erneuten Stellungsfehler von Felipe zielte auch Castaignos (21.) mit seinem Lob über über den herausgeeilten Zieler nicht genau genug.
Hannover bei Twente: Stindl in derZentrale
Slomka reagierte wenig später, nahm nach einer halben Stunde Da Silva Pinto aus der Partie und brachte Adrian Nikci für die rechte Außenseite. Lars Stindl rückte noch mit ins zentrale Mittelfeld. Danach standen die Hannoveraner zumindest nicht mehr so unter Druck. Mehr als ein harmloser Freistoß von Szabolcs Huszti (33.) und ein Kopfballversuch im Fünfmeterraum von Felipe (42.) sprang für die 96er aber nicht heraus. Und das, nachdem die Niedersachsen bei ihren vergangenen vier Siegen auf dem Weg in die Gruppenphase 15 Tore erzielt hatten.
Also brachte Slomka nach dem Seitenwechsel Artur Sobiech, Abdellaoue musste weichen. Aber zuerst legte Enschede, das vom ehemaligen Bundesliga-Coach Steve McLaren trainiert wird, nach: Der Chadli-Freistoß von der linken Seite mit dem rechten Fuß wurde noch von Jan Schlaudraff abgefälscht. Dann schlug jedoch der eingewechselte Sobiech zu.
Wisgerhof mit Eigentor
Ein Rettungsversuch der Holländer landete vor seinen Füßen, aus 14 Metern schob der 96er den Ball ins Tor. Nur wenig später lenkte Wisgerhof eine Flanke von Konstantin Rausch ins Tor. Hannover machte weiter Druck, zum Siegtreffer reichte es nach vier Erfolgen in Serie in der Qualifikation aber nicht mehr. Vielmehr hielt Nationalkeeper Ron-Robert Zieler in der Nachspielzeit noch den Punkt fest. (dpa, AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.