Breitband: Alle wollen ein schnelles Internet

Sie braucht es, um etwa Röntgenbilder herunterzuladen. Sie nutzt es zur Recherche über die Zusammensetzung von Medikamenten oder zu Nebenwirkungen von Impfstoffen. „Circa zwei Stunden täglich bin ich im Internet unterwegs. Es nervt, wenn das Öffnen der Seiten dauert“, sagt sie. Und noch dauert es bei ihr in ihrer Praxis, denn ihre Datenleitung ist mit zwei Megabit pro Sekunde noch langsam.

Noch. Denn die Deutsche Telekom sorgt in und um Augsburg herum für Tempo im Netz. Im Frühjahr hat sie mit dem Ausbau im Stadtgebiet begonnen. Ab sofort können bereits rund 66700 Haushalte schnelles Internet buchen – mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit/sec. Bis zum zweiten Quartal des kommenden Jahres sollen 164 000 Haushalte schnelles Internet haben. Dafür verlegt das Unternehmen im Vorwahlbezirk 0821 mehr als 350 Kilometer neue Glasfaserleitungen. Für die gesamte Technik investiert die Telekom rund 22 Millionen Euro.

Schnelles Internet – immer häufiger wird es gebraucht. Von Jung und Alt, privat wie geschäftlich. Von Selbständigen, Handwerkern und großen Firmen. Auch von Arbeitnehmer, die mehr im Homeoffice arbeiten wollen, um Familie und Job besser unter einen Hut bringen zu können. Für Bürgermeister ist eine schnelle Datenleitung längst ein wichtiger Standortfaktor. Das Ausbauprogramm der Telekom könnte Augsburg weiteren Schub verleihen: Kürzlich vermeldete die Stadt den Rekord von 278000 Einwohnern.

Über dem Bundesdurchschnitt

Wer sich ansiedeln will, fragt nach einer guten Anbindung. Wenn im Haus die Eltern fernsehen wollen, die Tochter gleichzeitig mit Freundinnen chattet und der Sohn fürs Referat im Netz reichlich Bilder sammelt, dann muss eine große Bandbreite her. Die Augsburger machen da keine Ausnahme, im Gegenteil: Schickten die Telekom-Kunden 2011 durchschnittlich pro Kopf mehr als 12 Gigabyte an Daten durch Festnetz, so sind es 2014 bereits fast 30 Gigabyte. Mit dieser Steigerung liegen die Augsburger über dem Bundesdurchschnitt.

Herbert Breinbauer trägt dazu bei. Amateurfilme am PC zu erstellen, ist eine Leidenschaft. Ob Urlaubsvideos oder Sportfilme, so beim Mountainbiken mit der Helmkamera – immer entstehen kleine Meisterwerke. Sie haben eines gemeinsam: eine große Datenmenge. Um die Filme online zu präsentieren, sind hohe Übertragungsdaten wichtig. Datenmengen fliegen auch hin und her, wenn er mit Freunden virtuelle Online-Rennen fährt. Stilecht mit Lenkrad und Pedalen und mit allen Effekten. Er spürt beispielsweise am Lenkrad, wenn es über die Randsteine geht.

Von existenzieller Bedeutung

Für den privaten Nutzer sind schnelle Netze schön. Für die Wirtschaft von existenzieller Bedeutung. „Zukunft braucht Breitband“, unter dieses Motto stellte die IHK-Schwaben kürzlich eine Großveranstaltung mit 150 Firmenchefs, Selbständigen und Bürgermeistern. „Schnelle digitale Netze sind unverzichtbar“, sagt Peter Lintner, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Schwaben, „daran hängt der weitere wirtschaftliche Erfolg unserer Region.“

Auch für Stefanie Wild liegt die Zukunft im Netz. „Um heute erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, eine gute Homepage zu haben und in den sozialen Netzwerken verlinkt zu sein“, sagt sie. Egal ob sie recherchiert, Werbebilder hochlädt, Newsletter verschickt oder große Datenmengen platziert – es muss schnell gehen. „Denn“, so die Heilpraktikerin „die Zeit, die ich wartend vor dem Rechner sitze, fehlt mir für mich und meine Patienten. Schnelles Internet, gibt mir ein Stück meiner kostbare Zeit zurück!“