Der TSV Aindling ist gerettet
Alle Parteien haben Vergleich zugestimmt, Insolvenzantrag wurde zurückgezogen
Viereinhalb Jahre lang musste der vor 70 Jahren gegründete TSV Aindling um seine Existenz bangen. Nun kann sich der Verein wieder aufs sportliche Geschehen konzentrieren. Alle Gläubiger haben in dieser Woche einem Vergleichsvorschlag zugestimmt. Daraufhin zog Präsident Ludwig Grammer den Insolvenzantrag zurück, den er am 17. August 2015 gestellt hatte. Das heißt konkret: Der gewählte Vorstand entscheidet wieder alleinverantwortlich. Die drohende Insolvenz ist abgewendet. Wie berichtet, ging kürzlich das Steuerstrafverfahren gegen drei frühere und ein aktuelles Vorstandsmitglied wegen Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug mit Bewährungsstrafen gegen die Funktionäre zu Ende. Grammer: „Ich glaube nicht, dass es Einsprüche oder dergleichen gibt. Die Beiträge für die Schadenswiedergutmachung in Höhe von 550000 Euro sind auf einem Treuhandkonto hinterlegt und werden entsprechend den Vorgaben ausbezahlt.“ Rund 500000 Euro haben die vier Angeklagten bezahlt, rund 50000 Euro stammen von zwei weiteren TSV-Mitgliedern. Mit diesem Geld werden Forderungen von Fiskus und Sozialkassen bedient. Wie hoch die Forderungen insgesamt waren, ist im Laufe des Insolvenzverfahrens nie öffentlich gemacht worden. Fest steht: Nur durch die hohe Wiedergutmachungszahlung aus dem Privatvermögen der Mitglieder kann der Verein weitermachen. Laut Vereinschef ist damit auch die sportliche Zukunft der ersten Fußballmannschaft geklärt, sie wird in der Saison 2016/17 wieder in der Landesliga Südwest um Punkte kämpfen. Letzter Termin dafür war der 30. Juni. Nachdem alle Beteiligten in den vergangenen Monaten an einem Strang gezogen hätten, sei nun der Fortbestand des Vereins gesichert.
Ludwig Grammer blickte zurück auf die vergangenen 55 Monate, in denen das Überleben des TSV Aindling ungewiss erschien. Am 30. November 2011 wurde eine Razzia durchgeführt, die eine Schockstarre und eine Verunsicherung bei den Verantwortlichen zur Folge hatte. Dem Verein wurde vorgeworfen, über Jahre hinweg Gelder dem Finanzamt und den Sozialkassen vorenthalten zu haben. (jeb)
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