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Kommentar zu Weltbild
21.03.2014

Kündigungen nach Insolvenz: Bitterer Tag für die Weltbild-Familie

Die Mitarbeiter, die Weltbild verlassen, profitieren jetzt davon, dass die katholische Kirche Gesellschafter des Unternehmens ist. Es fließen Millionen für die Opfer der Insolvenz.

Wirtschaft kann grausam sein und ist oft ungerecht. Wut und Trauer der bis zu 656 Weltbild-Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen müssen, sind grenzenlos. Warum wir? Weshalb dürfen andere bleiben? Wie kann es sein, dass Angestellte ausbaden, was Missmanagement verursacht hat? Diese Fragen sind berechtigt. Wenn über die notwendigen Sanierungsschritte diskutiert wird, dürfen die Menschen nicht zu kurz kommen. In der Ausnahmesituation einer Entlassung ist neben finanziellen Hilfen seelischer Beistand wichtig. Betriebsräte, Gewerkschafter und Betriebsseelsorger leisten hier eine gute Arbeit.

Deutschland ist keine ökonomische Gefrierkammer. Die betroffenen Mitarbeiter müssen nicht in die Arbeitslosigkeit gehen. Sie können in das Auffangbecken einer Transfergesellschaft wechseln. Das Instrument hat sich bei Insolvenzen bewährt, in der Region etwa bei Walter Bau oder dem Druckmaschinenhersteller Manroland. Beschäftigte werden weiterqualifiziert und bei Bewerbungen unterstützt. Dank enger Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen fällt die Erfolgsquote relativ hoch aus. Bei Manroland gelang es, gut 60 Prozent der 715 Beschäftigten einen Job zu verschaffen. Transfergesellschaften wirken wie Fitnesscenter.

Mitarbeiter, die Weltbild verlassen, profitieren jetzt davon, dass die katholische Kirche Gesellschafter des Unternehmens ist. Unter Führung des Münchner Kardinals Reinhard Marx löst die Kirche ihr Versprechen ein und wird ihrer sozialen Verantwortung gerecht: Es fließen Millionen für die Opfer der Insolvenz. Daher können die Nettogehälter der Beschäftigten in Härtefällen sogar um bis 30 Prozent auf in solchen Fällen außergewöhnlich hohe 90 Prozent aufgestockt werden. Natürlich müssen viele immer noch kürzer als bisher treten.

Für die Weltbild-Mitarbeiter wird die Kirche doch zum Segen

Für die aus der Weltbild-Familie verstoßenen Beschäftigten wird die Kirche doch noch zum Segen, auch wenn viele Betroffene den Eigentümer des Verlags zu Recht kritisch sehen. Kirchenvertreter haben zu lange den Fehlern des Managements keine entsprechend harte Kontrolle im Aufsichtsrat entgegengesetzt. Die Liste des Versagens ist lang: Weltbild ist zu spät auf das Online-Geschäft aufgesprungen, hielt zu lange an unrentablen Buchfilialen fest und war personell in vielen Bereichen zu üppig aufgestellt. Allein 2013 soll ein Verlust von 100 Millionen Euro angefallen sein. Da ist die Insolvenz irgendwann unvermeidlich.

Hinzu kommt, dass kirchliche Moralvorstellungen und die Erfordernisse eines Buchverkäufers nicht zusammenpassen. Die Kampagne reaktionärer Bischöfe gegen von Weltbild vertriebene erotische Literatur war eine Zumutung für das Management in harten Zeiten, zumal ein mächtiger, extrem gut gemanagter Konkurrent wie Amazon immer mehr Kunden gewinnt.

Dennoch gibt es Hoffnung auch für die bei Weltbild verbleibenden Mitarbeiter. Vielleicht macht den Beschäftigten der Fall der Trevira GmbH aus Bobingen im Landkreis Augsburg Mut. Der Hersteller von Polyesterfasern, die etwa in Sitzbezügen der Bahn, Vorhängen in Kreuzfahrtschiffen oder Kosmetikpads verarbeitet werden, hat nach der Ausgliederung von Hoechst eine bewegte Geschichte hinter sich, die in der Pleite mündete. Wer war nicht schon alles Eigentümer der Firma: Die Besitzer kamen aus Indonesien, von der Deutschen Bank oder aus Indien. In höchster Not führte Insolvenzverwalter Werner Schneider das Unternehmen selbst, was sich als segensreich erwies. Heute läuft es mit thailändisch-italienischen Anteilseignern gut. In Bobingen blieben von 630 Stellen vor der Pleite 455 übrig. Eine Insolvenz ist brutal, sie kann aber der Anfang einer guten Zukunft sein.

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