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Interview
30.08.2018

Physiotherapeutin: "Wir arbeiten oft unter Mindestlohn"

Eva M. Reichart arbeitet als Physiotherapeutin in Schwabmünchen.
Foto: Sammlung Eva Reichart

Physiotherapeutin Eva M. Reichart erklärt, warum Praxisinhaber oft weniger verdienen als ihre Angestellten und wieso sich kaum Menschen für den Beruf entscheiden.

Physiotherapeuten helfen Verletzten und Kranken, ihre Bewegungsfähigkeit zu behalten oder zurückzubekommen. Sie unterstützen Menschen mit Behinderung und Unfallopfer auf dem Weg zu einem normalen Leben.

Doch inzwischen müssen diese Menschen häufig mehrere Wochen warten, bis sie einen Termin bekommen. Bei den Physiotherapeuten ist der Fachkräftemangel längst angekommen. Die Bundesagentur für Arbeit listet Physiotherapeut inzwischen als Mangel-Beruf auf. Ein großes Problem des Berufsstands: die schlechte Bezahlung.

Eva M. Reichart hat sich vor 28 Jahren in Schwabmünchen als Physiotherapeutin niedergelassen und ist Mitglied im Vorstand des Landesverbands für Physiotherapie in Bayern. Im Interview erklärt sie, was sich verbessern muss, damit wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung machen.

Frau Reichart, wie viel verdient ein Physiotherapeut?

Eva M. Reichart: Eine Behandlung kostet die Krankenkasse im Schnitt zwischen 16 und 18 Euro. Da bleibt nicht viel übrig - und davon muss auch noch ein angestellter Therapeut bezahlt werden. Momentan liegt die Gewinnspanne für einen angestellten Physiotherapeut in den westdeutschen Ländern zwischen 1800 und 2100 Euro brutto im Monat. Für den Praxisinhaber schaut es noch schlechter aus: Nach Abzug aller Kosten geht ein niedergelassener Physiotherapeut oft unter dem Mindestlohn nach Hause - der Praxisinhaber kommt teilweise schlechter weg als seine Angestellten. Im Laufe der letzten Jahre gab es deshalb immer weniger Niederlassungen von Physiotherapeuten. Viele Praxen haben das Problem, dass sie aussterben und keinen Nachwuchs finden.

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Wieso entscheiden sich so wenig Menschen für eine Ausbildung zum Physiotherapeuten?

Reichart: Wir haben beispielsweise immer noch das Schulgeld. Das bedeutet, dass ein angehender Physiotherapeut drei Jahre Ausbildung finanzieren muss, im Schnitt zwischen 300 und 500 Euro im Monat. Er braucht also schon mal 20.000 Euro für die Schulausbildung, um erstmal das Staatsexamen machen zu können. Dann kommt er in eine Praxis rein, in der er bei circa 1800 Euro Lohn anfängt. Er muss aber auch noch kostenpflichtige Fortbildungen absolvieren, um überhaupt bestimmte Behandlungen machen zu dürfen. Beispielsweise muss er für eine manuelle Lymphdrainage erst Geld in die Hand nehmen, um sich dafür zu zertifizieren. Ohne Ausbildungsgänge ist er der ganz normale Physiotherapeut, der nicht alles behandeln darf!

Was muss sich ändern, damit der Beruf wieder attraktiver wird?

Reichart: Im Verband haben wir die Schulgeldfreiheit anvisiert. Das ist auch politisch bei allen Parteien auf Konsens gestoßen. Das ist aber ein Prozess, der auf politischer Ebene umgesetzt werden muss. Wir werden außerdem immer mehr durch bürokratische Hürden behindert: Wir müssen Zuzahlungen einziehen, müssen Rezepte prüfen. Diese Hürden müssen im Ansatz beseitigt werden. Es muss eine Anpassung des Verdienstes für alle Behandlungsarten geben, etwa für den viel zu gering bezahlten Hausbesuch. Patienten, die einen Hausbesuch benötigen, müssen teilweise acht bis zwölf Wochen warten. Aber mit dem Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung haben wir einen ersten Schritt gemacht. Dadurch konnten die Verbände bis Mitte 2019 Vergütungserhöhungen erzielen. Darüber hinaus brauchen wir immer noch 30 Prozent mehr Einkommen, damit wir betriebswirtschaftlich so arbeiten können, dass der Praxisinhaber überleben kann.

Wie wirkt sich diese Situation auf die Patienten aus?

Reichart: Patienten können teilweise gar nicht versorgt werden. Die Menschen werden immer älter und damit leider auch immer kränker. Aufgrund des massiven Fachkräftemangels können wir ärztliche Verordnungen nicht immer annehmen. Der Witz dabei ist: Diese Verordnungen sind von der Ausstellung bis zu Beginn der Physiotherapie nur 14 Tage gültig. Wartezeiten für den ersten Termin liegen im Schnitt zwischen vier bis sechs Wochen. Niedergelassene Therapeuten arbeiten teilweise schon 50 Stunden und mehr die Woche. Es können keine neuen Patienten mehr angenommen werden. Wenn kein Nachwuchs kommt, können wir die flächendeckende Versorgung nicht mehr aufrechterhalten.

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