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Energie
23.10.2014

Zwei Schwaben treiben den Biogas-Boom voran

Andreas Niederlöhner (links) und Christian Quirrenbach haben einen Großteil der Biogasanlagen in Nordschwaben konstruiert und gebaut.
Foto: Ulrich Wagner

Für Naturschützer sind Christian Quirrenbach und Andreas Niederlöhner mitverantwortlich für die „Vermaisung“ der Landschaft in Schwaben. Jetzt gehen sie neue Wege – ohne Mais.

Gasblasen steigen nach oben, an der Oberfläche setzt sich in Schaumkronen Schwefel ab. Die Bakterien im Gärbehälter gehen ihrer Arbeit nach. Landwirt Thomas Huber, 37, tritt einen Schritt zur Seite, damit der Besucher durch die Scheibe ins Innere der Biogasanlage schauen kann. Oben, auf dem Dach, sammelt sich das Gas unter einer Folie, wölbt sie nach oben. Das Besondere an der Anlage in Mäuskreuth nahe Nördlingen ist, dass sie nur mit Gülle betrieben wird. Kein Hektar Mais muss zusätzlich angebaut werden. Denn an der „Vermaisung“ der Landschaft durch Biogasanlagen gibt es Kritik. Neue Anlagen – wie die von Thomas Huber – sollen das ändern.

Strom wird mit Hilfe von Gülle erzeugt

Den Mais und die anderen Futtermittel bekommen auf dem Hof von Thomas Huber, seiner Frau Manuela und den vier Kindern die Kühe, Bullen und Kälber. Rund 320 Tiere hat Huber. Da fällt genug Gülle an, um Strom und Wärme zu gewinnen. Obwohl eine reine Gülle-Anlage kleiner ist als viele andere aus den letzten Jahren, erzeugt der Landwirt in hundert Stunden immer noch so viel Strom, wie ein Haushalt im Jahr verbraucht. „Explodieren die Strompreise weiter, kann ich meinen Strom in Zukunft einmal selbst nutzen“, freut sich Huber. Und mit der Abwärme heizt er zudem noch sein Zweifamilienhaus. Auch die Eltern leben auf dem Hof. Huber ist zufrieden.

Die neue Biogasanlage in Mäuskreuth stammt vom Reißbrett und aus der Produktion zweier Männer, die viel für den Biogas-Boom in Nordschwaben und dem angrenzenden Franken getan haben: Andreas Niederlöhner und Christian Quirrenbach. Die beiden Ingenieure konzipieren, bauen und warten Biogasanlagen. Hier, im Kreis Donau-Ries, stammen 79 der rund 90 Anlagen von ihrem Reißbrett, berichten sie. Fast 100 Mitarbeiter beschäftigt ihr Unternehmen.

Wer Christian Quirrenbach trifft, merkt, dass hier jemand mit Leidenschaft für die Sache kämpft – erst recht, wenn es Kritik am Biogasgeschäft gibt, so wie derzeit. Quirrenbach studierte in den 90er Jahren in Nürnberg. Der Atomausstieg war in der Kohl-Ära noch eine Utopie. „Ich war entschlossen, etwas mit erneuerbaren Energien zu machen“, erinnert sich Quirrenbach. Er landet beim Biogas – und beginnt, die ersten Anlagen in seiner Heimat zu warten. Es sind die Anfänge seines Unternehmens in Rudelstetten, Kreis Donau-Ries, wo er seit 1999 eine eigene Biogasanlage betreibt.

Warum aber ist ausgerechnet das Donau-Ries zum Biogas-Land geworden? Christian Quirrenbach erklärt es so: Anfang der 2000er Jahre trifft der Strukturwandel die Landwirte hart. In dieses Zeitfenster stößt die staatliche Förderung von Biogas. Banken und Sparkassen ziehen mit, Ingenieure wie Quirrenbach und Andreas Niederlöhner liefern das Know-how. Andreas Niederlöhner ist der andere Teil der 2003 gegründeten gemeinsamen Firma NQ Anlagentechnik – N für Niederlöhner, Q für Quirrenbach.

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Zunahme an Maisfeldern führte zu Kritik

Niederlöhner ist ein kerniger, robuster Typ. Er joggt die Treppen hoch, wenn er über das Betriebsgelände führt. Mit Biogas kam er über seine Diplomarbeit in Verbindung. In Baden–Württemberg studierte er die ersten Anlagen, die dort in den 80er Jahren in der alternativen Szene entstanden sind. Vieles an den Anlagen war improvisiert, teilweise waren Gartenschläuche verarbeitet. Niederlöhner entschließt sich, es professioneller zu machen. Er baut seine erste Anlage 1992 in Wolfsbronn auf dem Gelände des Hofes der Eltern – ein Bauernhof mit Kühen plus Baggerbetrieb. Um aus dem Gas Strom zu erzeugen, rüstet er Auto-Motoren um. Aufbauend auf den Erfahrungen beginnt er, Anlagen zu konstruieren. Es ist der Anfang eines Booms. In ganz Bayern gab es 2012 bereits rund 3900 Biomasse-Anlagen, die Bioenergie versorgte rund zwei Millionen Haushalte mit Elektrizität und trug 7,8 Prozent zur Stromversorgung bei.

Doch den beiden Ingenieuren geht es nicht nur ums Geschäft. „Wir machen es, um der Verantwortung für unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen gerecht zu werden“, sagt Niederlöhner. Beide – Niederlöhner und Quirrenbach – sind verheiratet und haben drei Kinder.

Doch die Zunahme an Maisfeldern hat einstige Befürworter teilweise zu Gegnern gemacht. Für Niederlöhner ist dies irrational: „Alle denken heute, sie müssten Biogas verhindern“, meint er – auch mit Blick auf einige Behörden und die Politik. Die beiden Unternehmer sind überzeugt, dass sie das Problem der „Vermaisung“ lösen können: Mit kleinen Anlagen wie der von Landwirt Thomas Huber, die zwar deutlich weniger Leistung haben – von 30 bis 75 Kilowatt –, jedoch keinen Mais, sondern Gülle und Mist vergären. „Auch für unser Unternehmen ist das die Zukunft“, sagt Quirrenbach.

Dass Biogas Zukunft hat, da sind sich beide sicher. Denn die Biomasse kann die Lücken füllen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

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