Ehec-Erreger: Jugendliche aus NRW stirbt an Darminfektion
In Nordrhein-Westfalen ist eine junge Teenagerin im Alter von 16 Jahren an den Folgen einer Ehec-Infektion verstorben. Nur in seltenen Fällen führt der Erreger zum Tod.
Eine Jugendliche ist aufgrund einer Infektion mit Ehec-Darmkeimen gestorben. Die 16-Jährige hatte mit einem schweren Verlauf der Infektion zu kämpfen gehabt, wie ein Kreissprecher laut Focus Online erklärte. Sie habe am sogenannten Hus-Syndrom gelitten, das bei ihr Multiorganversagen ausgelöst hatte. Wo sich das Mädchen infiziert hatte, ist unklar. Dem Sprecher waren keine weiteren Fälle mit Ehec im Kreisgebiet bekannt.
Endet EHEC immer mit dem Tod?
Ehec ist die Abkürzung von "enterohämorrhagische Escherichia coli", einem aggressiven und häufig sehr ansteckendem Erreger. Der Darmkeim löst blutigen Durchfall und in schweren Fällen Nierenversagen aus.
Doch in nur etwa zwei Fällen aller schweren Infektionen mit Ehec führt die Erkrankung zum Tod. Die größte deutsche Ehec-Epidemie hatte im Frühjahr 2011 für 53 Tote gesorgt, vor allem Norddeutschland war damals betroffen.
Im Fall der 16-Jährigen kam jedoch auch das Hus-Syndrom hinzu. Laut dem Kieler Amt für Gesundheit wird das hämolytisch-urämische Syndrom durch die Ehec-Bakterien erst ausgelöst. Davon betroffen sind besonders immunschwache Menschen, zum Beispiel Säuglinge, Kleinkinder, aber auch ältere Personen. Das Syndrom kann die Blutgefäße und -zellen, sowie die Nieren schädigen.
Küchenhygiene beugt Ehec und deren Todesgefahr vor
Ehec-Bakterien können beispielsweise aufgrund einer schlechten Küchenhygiene in den Körper gelangen. Gerade im Umgang mit rohem Fleisch ist Vorsicht angebracht. So betonte Isabelle Mühleisen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, dass rohes Fleisch stets getrennt von Lebensmitteln, die nicht mehr gegart werden, zubereitet und gelagert werden müsse. Außerdem sollten auch Brettchen und Messer immer gründlich gereinigt werden, wenn sie mit rohem Fleisch in Berührung gekommen sind. So könne die Verbreitung von Ehec reduziert werden.
Der Rechnungshof warnte im vergangenen Jahr außerdem davor, dass weltweit nicht ausreichend vor gefährlichen Keimen geschützt würde. Nicht nur der Ausbruch von Ebola 2014 wurde dabei genannt, sondern auch andere Epidemien wie Schweine- und Vogelgrippe, Sars oder eben E.coli und Ehec. Oft seien zu wenig Maßnahmen gegen die drohenden Gefahren in Europa ergriffen worden. dpa/sh
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