INI in Hannover und Teheran: Kooperation wird ausgebaut
Die internationalen Handelssanktionen sind beendet - nun sollen die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen dem Iran und Niedersachsen wieder intensiviert werden.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) freut sich über eine neue Phase der Kooperation mit dem Iran. "Es gibt eine lange Freundschaft zwischen Deutschland und dem Iran. Aber wir wissen auch, dass das politische Verhältnis in den vergangenen Jahren abgekühlt war", so Weil. Ein Lichtblick ist dabei zum Beispiel der neue Kooperationsvertrag zwischen der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel und der Technischen Universität Braunschweig mit der Universität Teheran.
Vertreter der deutschen Hochschulen unterschrieben am Samstag im Iranischen Forschungszentrum für Wissenschaft und Technologie (IROST) in Teheran den Vertrag. "Ich hoffe, dass beide Länder gleichermaßen davon profitieren werden", freute sich Weil über die neuen Chancen. Doch die neuen Kooperationsverträge sind noch nicht alles. Am Sonntag eröffnete in Teheran auch eine Neurochirurgie-Klinik, die laut der "Hannoverschen Allgemeinen" dem International Neuroscience Institute (INI) aus Hannover nachempfunden wurde.
INI im Iran: Teheran besitzt nun weltgrößte Neuro-Klinik
Das "Iran-INI" wird demnach in Kooperation mit der Teheran University of Medical Sciences betrieben. Der international renommierte Neurochirurg Prof. Madjid Samii hatte das INI im hannoverschen Medical Park gegründet. Dass in seinem Geburtsort eine exakte Kopie in größeren Dimensionen errichtet werden sollte, konnte Samii zunächst nicht glauben. Zur Eröffnung am Sonntag hatte sich sogar Staatspräsident Hassan Rohani angekündigt.
Das INI in Teheran liegt am nördlichen Rand der Hauptstadt Irans. Es ist viermal so groß wie das INI in Hannover und ist derzeit die größte neurologische Klinik der Welt. Die Klinik ehrt zudem Professor Samii: Die Verbindungsstraße der INI-Gebäude trägt seinen Namen, außerdem ist das "Samii Brain Museum" - ein Ausstellungshaus mit fünf Stockwerken - geplant. Teheran ist offensichtlich stolz auf Samii, der seit 1977 in Hannover lebt und große Hoffnungen in das neue Projekt legt. dpa/sh
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