Eine echte Hochburg
Bei den nationalen Titelkämpfen in Kühbach räumen die Talente aus Kühbach, Haslangkreit und Gachenbach ordentlich ab
Kühbach Vor zwei Wochen zeigte sich IFI-Vizepräsident Peter Longo begeistert über Organisation und Leistungen beim Euro-Grand-Prix der Jugend in Kühbach und resümierte in seinem Schlusswort, „solche Meetings werden so schnell nicht zu toppen sein“. Doch wer am Wochenende die vierte deutsche Meisterschaft der Jugend und Junioren live mitverfolgen konnte, der wird bestätigen, dass es doch geht.
Mit der für Stockschützenverhältnisse ungewöhnlich großen Zuschauerkulisse von über 400 Fans hinter der Bande und hervorragenden Stocksport auf dem Pflasterparkett, waren diese zweitägigen Titelkämpfe ein absolutes Highlight für die gesamte Eisstockszene.
Los ging es mit den Qualifikationsrunden für den Einzelwettbewerb. Getrennt nach den Klassen U16, U19 und U23 mussten sich die weiblichen und männlichen Schützen nach den Hürden auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene nochmals der Auswahlprozedur unterwerfen. Lediglich der Klasse U14 blieb die Qualifikationsrunde erspart. Hier durften sich die Landesbesten über den direkten Finaleinzug freuen.
Einen blendenden Eindruck hinterließen dabei die Vertreter der hiesigen Kreisvereine. Lisa Seitz (264 Punkte), Julian Erbe (242) und Anna Seitz (245) (alle EC Haslangkreit) schafften ebenso den Finaleinzug wie Philipp Hörmann (245) vom SSC Gachenbach. Ausscheiden musste hingegen der Gachenbacher Andreas Schilcher, der mit 229 Zählern auf Platz acht landete und nur knapp das Finale der U19 verpasste.
Im Finale zeigte sich dann, dass neben dem sportlichen Können auch die Nerven eine entscheidende Rolle spielen. Dies belegte bei der U19 die Haslangkreiterin Lisa Seitz. Nach einer für sie mäßigen „Quali“ lag sie noch deutlich hinter Andrea Maurer (EC Fischbachau). Im Finale gelang ihr aber mit insgesamt 635 Punkten noch der Sprung nach ganz oben, da Maurer nach einem völlig misslungenen letzten Durchgang nur auf 619 Punkte kam. Einen überraschenden zweiten Platz holte in der männlichen Konkurrenz der Gachenbacher Philipp Hörmann, der nur dem souveränen Peitinger Peischer den Vortritt lassen musste.
Pech für den Haslangkreiter Julian Erbe
Die Klasse U19 wurde von dem Pilstinger Stefan Moosburger (583) und Penzingerin Verena Ruile (614) beherrscht. Ausgesprochenes Pech hatte in der Klasse U16 Julian Erbe vom EC Haslangkreit. Am Ende lag er mit 487 Zählern gleichauf mit Florian Pötzinger (SSV Nöham), musste aber aufgrund des letzten Wertungsergebnisses dem Niederbayern den dritten Platz überlassen. Diesen dritten Platz behauptete bei der weiblichen Jugend die „Kreiterin“ Anna Seitz. Vier Punkte Vorsprung reichten ihr zu Bronze.
Bei der männlichen Konkurrenz U14 stand TSV-Ass Daniel Steber im Mittelpunkt des Interesses. Nach seiner imponierenden Feuertaufe beim Euro-Grand-Prix in die Favoritenrolle gedrängt, war man gespannt, wie der Kühbacher mit dieser Bürde umgehen würde. Aber allen Bedenken zum Trotz präsentierte sich der Zwölfjährige wieder nervenstark und in Topform. So legte er im ersten Durchgang gleich 162 Zähler vor und „schaukelte“ mit weiteren 145 die Goldmedaille sicher nach Hause.
Kein Kraut war in den Mannschaftswettbewerben gegen die niederbayerischen Vereine gewachsen. In allen vier Klassen hatten sie im Schlussklassement die Nase vorn. In der Klasse U19 schrammte die SG Gachenbach/Augsburg nur wegen des schlechteren Stockverhältnisses an Gold vorbei. (bak)
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