Orchideen und Enziane genau gezählt
Lothar Büch vom Bund Naturschutz zählt seit Jahren die seltenen Pflanzenarten im Bereich von Meitingen. Für eine davon hat die Region sogar eine besondere Verantwortung.
Nur die Eingeweihten und die Experten wissen es: In Meitingen und Umgebung wachsen und blühen ganz seltene Pflanzen. Lothar Büch kennt ihre mehr oder weniger versteckten Standorte und zählt seit 1995 dort vor allem die Orchideen und Enziane. So hat er einen guten Überblick über die Entwicklung der Flächen. Jetzt hat Büch eine neue Aufstellung der seltenen Arten vorgelegt. „Der interessanteste Bereich ist ein Magerrasen in der Nähe der Kanalbrücke Herbertshofen“, weiß Büch, der früher Bund Naturschutz-Vorsitzender in Meitingen war und auch jetzt noch als Beisitzer im Vorstand tätig ist, obwohl er schon seit Jahren in Augsburg wohnt. Auf diesem Magerrasen bei der Kanalbrücke hat Büch letztes Jahr 232 mal das Brandknabenkraut gefunden, außerdem 86 mal den Kreuzenzian und zehn Mal sogar den Deutschen Enzian. Sehr stark vertreten war dort auch die Pyramidenorchis (246 Stück). „Vor mehr als hundert Jahren war diese Pflanze hier im Lechtal sehr weit verbreitet, jetzt gibt es nur noch Reste“, erläutert Büch. Das Lechtal sei das wichtigste Gebiet in ganz Bayern für diese Pflanze, deshalb habe man auch in der Region eine ganz besondere Verantwortung dafür.
Der Bund Naturschutz pflegt diesen Magerrasen bei der Kanalbrücke seit vielen Jahren, früher zusammen mit dem Landschaftspflegeverband, der 2005 eine weitere Fläche entbuscht und das Gebiet damit fast verdoppelt hat. „Das konnten wir als Bund Naturschutz natürlich nicht leisten, dafür haben wir nicht die Leute“, sagt Büch. Ziemlich schnell seien auch im neuen Bereich seltene Pflanzenarten gewachsen. Man habe das Mähgut von der alten auf die neue Fläche aufgebracht und so für die Verbreitung der Arten gesorgt, erklärt Büch. Weitere seltene Pflanzen, die dort wachsen, sind das Helmknabenkraut, die Mückenhändelwurz, das Große Zweiblatt, der Vielblütige Weißwurz, der Gekielte Lauch, jede Menge Tausendgüldenkraut sowie das Sumpfherzblatt, eine absolute Rarität und hier letztes Jahr immerhin 52 mal zu finden, im Vorjahr sogar 230 mal.
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