Warum Afrikaner nach Europa fliehen
Ausstellung von Lauinger Berufsschülern im Rathaus Neusäß zu Fluchtursachen. Nicht alles ist offensichtlich.
Der Frage „Welche Fluchtursachen gibt es?“ gingen Berufsschüler aus Lauingen auf den Grund gegangen und erarbeiteten mit ihren Lehrern eine Wanderausstellung, die jetzt im Foyer der Stadthalle Neusäß zu sehen war. Auf Schautafeln und mit Videobeiträgen präsentierten die Schüler ihre Datenrecherchen und nannten eine ganze Bandbreite an Ursachen, die Menschen zur Flucht zwingen. Berufsschullehrer Reinhard Hickl führte die Besucher durch die Ausstellung und erläuterte anhand der Fotos, Plakate und Tatsachenberichte die Zusammenhänge.
Am Beispiel des zweitgrößten afrikanischen Landes, der Demokratischen Republik Kongo, erklären sich Fluchtursachen schlüssig. Die Menschen im Kongo könnten einen Lebensstandard haben wie in der Schweiz – aber nur theoretisch, denn die Realität sieht anders aus. Das Land hat einen großen Reichtum an Bodenschätzen, die auch für die Herstellung von Mobiltelefonen und Autos benötigt werden. Das stark verschuldete Land wird unter anderem durch den Internationalen Währungsfonds dazu gezwungen, Großkonzernen Schürfrechte zu übertragen, um seine Verschuldung abzubauen. Von diesen Großkonzernen werden zwar große Mengen an Bodenschätzen außer Landes gebracht, aber kaum Geld dafür bezahlt. Als geradezu verwerflich empfindet Hickl das Geschäftsgebaren von vielen hauptsächlich europäischen Firmen, die Bodenschätze von verfeindeten Bürgerkriegsparteien aufzukaufen. In den letzten 20 Jahren forderte dieser Bürgerkrieg mehr als fünf Millionen Menschleben, das sind etwa zehnmal mehr Opfer als im Syrienkrieg bisher. Berufschullehrer Reinhard Hickl ist es wichtig, dass seine Schüler die Zusammenhänge verstehen und dadurch Berührungsängste mit jungen Flüchtlingen an der Berufsschule abbauen. Ihm und dem Lehrerteam war aufgefallen, dass seine Schüler Ängste und Unsicherheiten gegenüber Asylbewerbern und Flüchtlingen zeigen. Dies veranlasste ihn, die Ausstellung mit dem Thema „Angst vor Asylbewerbern – dann hilf beim Integrieren“ zu organisieren. Demnächst wird sie an der Berufsschule in Aichach zu sehen sein. (sigw)
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