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Kreis Landsberg
23.10.2014

18 Jahre nach dem Mord an Natalie: "Die Angst geht nie ganz weg"

Ein Bild an der Gedenkstätte erinnert an die getötete Natalie.
2 Bilder
Ein Bild an der Gedenkstätte erinnert an die getötete Natalie.
Foto: Sibylle Seidl-Cesare (Archiv)

Vor 18 Jahren wurde Natalie aus Epfach ermordet. Ihr Mörder wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt, das Gericht lehnte eine vorzeitige Entlassung ab. Doch die Angst bleibt.

Am schlimmsten sind die Feiertage. Weihnachten, Geburtstage, die Feste, an denen die Familie zusammenkommt. „Seit Natalie nicht mehr da ist, haben wir keinen Weihnachtsbaum mehr aufgestellt“, sagt Erika Kettner. Natalie Astner, ihre Enkelin, ist seit 18 Jahren tot. Im September 1996 wurde das siebenjährige Mädchen aus dem kleinen Ort Epfach (Kreis Landsberg) auf dem Schulweg entführt, missbraucht und bewusstlos geschlagen. Anschließend warf der Täter, der heute 46-jährige Armin S., das Kind in den Lech. S. wurde 1997 zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Gestern wurde bekannt, dass das Landgericht Koblenz, das für den Fall zuständig ist, eine vorzeitige Entlassung ablehnt. S. hatte im Frühjahr einen entsprechenden Antrag gestellt. Nun bleibt er vorerst für weitere fünf Jahre in Haft.

Großmutter: Natalies Mörder sollte für immer hinter Gitter

Am gleichen Tag sitzt Erika Kettner in ihrer Küche in Dienhausen. Der Ort liegt sechs Kilometer von Epfach entfernt, auf der anderen Seite der B17. Die 68-Jährige wirkt müde, das Jahr war nicht leicht für sie, für die ganze Familie nicht. Alles ist wieder hochgekommen, als im Frühjahr bekannt wurde, dass Armin S. aus dem Gefängnis freikommen will. Erika Kettner hat viele Interviews gegeben in diesen vergangenen Monaten, hat Briefe an die Justizminister in München und Berlin geschrieben. Damit so etwas nicht noch einmal geschieht, „damit er das einem anderen Kind nicht mehr antun kann“.

Schon vor 18 Jahren hat sie dafür gekämpft, damals mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann Erich. 1,2 Millionen Unterschriften haben die beiden im Dezember 1996 gemeinsam mit ihren Mitstreitern an die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth übergeben. Als direkte Folge des Falls wurde 1998 das Sexualstrafrecht verschärft.

"Das lässt die Familie nie mehr los"

Dass Armin S. nun fünf Jahre länger im Gefängnis bleibt, ist für Erika Kettner eine gute Nachricht. „Gott sei Dank“, sagt sie, als sie die Neuigkeit am Mittwoch hört. Einen Tag später ist bei ihr aber auch Enttäuschung zu spüren. „Eigentlich muss er für immer und ewig hinter Gitter.“ Denn was, fragt sie, ist in fünf Jahren? Dann gehe alles wieder von vorne los. Die Ungewissheit, die schlaflosen Nächte, die Angst. Die Familie wolle endlich Ruhe, sagt die 68-Jährige. Endlich irgendwie abschließen. Auch wenn sie wisse, dass das natürlich kaum möglich sei.

Vor 18 Jahren wurde die Enkelin von Erika Kettner ermordert. "Das lässt eine Familie nie mehr los," sagt sie.
Foto: Sarah Schierack

Die vergangenen 18 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. „Das lässt eine Familie nie mehr los“, sagt sie. „Ich weiß heute noch nicht, wie wir das geschafft haben.“ Manchmal denkt sie daran, wie es wäre, wenn alles nicht passiert wäre. „Mein Mann“, sagt Erika Kettner, „wäre dann noch am Leben.“ Erich Kettner starb im Jahr 2006, zehn Jahre nach Natalies Tod. Seitdem sei es „viel, viel härter, alles allein zu bewältigen“.

Nach 18 Jahren: Familie trauert noch immer um Natalie

Aber Erika Kettner versucht auch, nach vorne zu sehen, auf ihre vier Enkel. „Es ist ein Trost für mich, zu sehen, wie sie aufwachsen.“ Zwei haben mittlerweile einen Führerschein, sie leben ihr Leben, „das ist das Schönste“. Natürlich habe sie auch immer wieder Angst um sie, mehr Angst, als andere Großmütter vielleicht haben. Aber, sagt sie, wer könne ihr das verdenken – nach dem, was mit Natalie passiert sei.

Denn noch immer vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihre Enkelin denkt. Ein Foto im Herrgottswinkel ihrer Küche erinnert sie an das Mädchen, der Blick fällt sofort auf das Bild, wenn man den Raum betritt. „Sie nimmt einen ganz besonderen Platz ein“, sagt Kettner. „Weil ich sie doch nicht mehr habe.“

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