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Schlacht auf dem Lechfeld
06.12.2013

Archäologe entdeckt Pferdegeschirr aus sagenumwobenen Schlacht

Silbervergoldete Riemenbesätze (Mitte), eine filigrane Stirnzlerplatte (oben), prunkvolle Anhänger: Das ungarische Pferdegeschirr gehörte Archäologen zufolge einem hochrangigen Heerführer.
Foto: Archäologische Staatssammlung München, S. Friedrich

Als Robert Gans nahe Todtenweis (Kreis Aichach-Friedberg) über die Wiesen läuft, ahnt er nicht, was er dort wenig später finden wird. Es ist eine archäologische Sensation.

Seit mehr als 20 Jahren ist der Hobby-Heimatforscher Robert Gans immer wieder einmal mit seinem Metalldetektor unterwegs und hat schon viele mehr oder weniger bedeutungsvolle Gegenstände aus vergangenen Jahrhunderten aus der Erde befördert. Auch diesmal, nahe Todtenweis, schlägt der Detektor an: Gans stößt auf eine Sensation.

Schlacht auf dem Lechfeld: Sensationsfund erstmals zu sehen

Der Hobby-Archäologe findet im August 2011 das erste archäologische Zeugnis der sagenumwobenen Schlacht auf dem Lechfeld, in der das Heer König Ottos I. 955 nach Christus die ungarischen Truppen in die Flucht geschlagen hatte. „Das ist besser als das Beste, was wir bisher von den Ungarn kannten“, jubelt Bernd Steidl.

Jetzt präsentierte der stellvertretende Leiter der Archäologischen Staatssammlung das Geschirr in München zum ersten Mal der Öffentlichkeit.

Steidl und sein Team erkannten in Robert Gans’ Fund das prunkvoll verzierte Pferdegeschirr eines ungarischen Reiters: das filigrane Stirnblech eines Pferdes, Teile von drei Anhängerscheiben, dazu die wappenförmigen Beschläge einer Riemenverzierung des Zaumzeugs. Alle Fundstücke sind den Archäologen zufolge komplett aus Silber gefertigt, zum Teil sogar mit Gold überzogen. Ein gewöhnlicher Reiter habe so etwas mit Sicherheit nicht besessen, sagt Steidl. Vielmehr seien Qualität und Verarbeitung im damaligen Ungarn Zeichen für den Rang und sozialen Stand eines Kriegers gewesen. Das Geschirr aus dem heutigen Landkreis Aichach-Friedberg muss einem Reiter „ganz an der Spitze der altungarischen Hierarchie“ gehört haben: „Möglicherweise einem Anführer des Heeres“, erklärt Steidl.

Wer gehörte das Geschirr?

Das Zaumzeug definitiv einer konkreten Person zuzuordnen, sei aus archäologischer Sicht nur unter großem Vorbehalt möglich. Ein Blick in die literarische Überlieferung der Schlacht aber lässt aber immerhin eine Vermutung zu. Denn drei solcher Heeresführer fanden der Historie zufolge ihr Ende am Galgen.

Mit diesem Wissen durchforsteten Mitarbeiter der Staatssammlung die Geschichtsbücher. In der Ebersberger Chronik fanden sie Hinweise darauf, dass zwei der Heerführer in einem zweiten Kampf von den Ebersbergern festgesetzt worden waren. Damit bliebe für die Lechfeld-Schlacht der Überlieferung nach nur ein möglicher Besitzer des Geschirrs. Seinen Namen verraten die „Annales Sangallenses Maiores“, eine Annalensammlung aus dem Kloster St. Gallen. Dort heißt es zur Schlacht auf dem Lechfeld: „König Otto kämpfte mit den Agarenern (den Ungarn, Anm. d. Red.) am Festtag des Hl. Laurentius und besiegte sie mit Gottes Hilfe vollständig. Es waren 100 000 von ihnen und viele sind gefangen genommen worden mit ihrem König namens Pulszi und endeten am Galgen.“ Der Name Pulszi ist nur der Versuch einer Transkription, erklärt Steidle: In Wirklichkeit habe dieser „König“ Bulcsu geheißen und sei auch viel eher ein Heerführer gewesen.

Ob das östlich von Bach gefundene Zaumzeug wirklich Bulcsu gehört hatte oder nicht, ist für die Archäologen allerdings zweitrangig. Sie fragten sich vielmehr: Warum ließ der Reiter ein solch wertvolles Geschirr einfach so zurück?

Reiter wollte möglicherweise nicht erkannt werden

Steidl hält zwei Szenarien für möglich: Denn wo heute Wiese ist, war bis ins 15. Jahrhundert hinein noch Wald. „Entweder floh der Reiter in diesen Auenwald und legte das Zaumzeug ab, weil er nicht erkannt werden wollte. Oder das verwundete Pferd gelangte ohne Reiter dorthin.“ In beiden Fällen könnten Aasfresser entweder den Kadaver des Tieres samt Geschirr oder das verrottende Leder allein auseinandergezerrt haben. Das würde auch erklären, warum die einzelnen Teile des Militärgeschirrs zwar nur knapp unter dem Gras, aber teils 40 Meter voneinander entfernt gelegen hatten.

Jetzt gehen die historisch wertvollen Silberstücke in die Restaurierung. Und ihr Finder Robert Gans? Der lebt weiter wie bisher: „Ich habe schon so viel Zeug ausgegraben. Da haut mich das nicht mehr aus den Socken.“

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