Isar bei Bad Tölz: Kanufahrer ertrinkt unter Wasserwalze
In der Isar bei Bad Tölz ist am Samstag ein Kanufahrer aus dem Raum Schwabmünchen in einer Wasserwalze ertrunken. Er wollte das Stauwehr am Isarkraftwerk durchfahren.
Ein 43-jähriger Mann aus dem Raum Schwabmünchen ist am Samstagabend gegen 21 Uhr mit seinem Kanu beim Durchfahren einer Wehranlage auf der Isar gekentert und unter eine Wasserwalze geraten.
Bad Tölz: Mann ertrinkt in der Isar
Während sich sein 30-jähriger Freund gerade noch ans Ufer retten konnte, wurde der 43-Jährige immer wieder unter Wasser gedrückt – teilweise mehrere Minuten lang. Schließlich wurde der Mann durch die Rettungskräfte geborgen, wiederbelebt und mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Bad Tölz geflogen. Dort starb er aber noch in der Nacht zum Sonntag.
Wie ein Polizeisprecher aus Bad Tölz unserer Zeitung berichtete, war die befreundete Männergruppe aus dem Raum Schwabmünchen zu acht an die Isar gekommen, um dort mit ihren Kanus zu paddeln. Zwei von ihnen suchten gerade in Bad Tölz ein Quartier zum Übernachten, die anderen sechs brachen in drei Zweiterteams auf zum Kanuausflug.
Mann stirbt in Isar-Wasserwalze: "Leichtsinn hat zu diesem Unglück geführt"
Als Folge des Hochwassers vor wenigen Wochen war die Schleuse am Sylvensteinspeicher geöffnet worden. Weil Warnschilder ausdrücklich vor dem Befahren der geöffneten Schleuse am Isarkraftwerk warnten, umgingen zwei Kanubesatzungen das Wehr mit ihren Booten zu Fuß. Ein Team jedoch entschloss sich zur Durchfahrt.
„Dieser Leichtsinn hat leider zu diesem Unglück geführt“, so der Polizeisprecher. Nach dem tragischen Unglück wurde die geschockte Kanu-Gruppe von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Isar-Kraftwerk bei Bad Tölz: Dritter schwerer Bootsunfall in vier Tagen
Es ist laut Polizeibericht bereits der dritte schwere Bootsunfall innerhalb der letzten vier Tage am Bad Tölzer Isarkraftwerk gewesen. Diese Bootsfahrer konnten aber alle gerettet werden. Die Stadt Bad Tölz versucht nun durch Bauzäune und Absperrgitter ein Durchfahren des geöffneten Stauwehrs zu verhindern
Dies war bereits der dritte schwere Bootsunfall in Zusammenhang mit der Durchfahrt am Bad Tölzer Isarkraftwerk innerhalb der letzten vier Tage. Am Donnerstagnachmittag sind zwei Männer mit ihrem Schlauchboot gegen 14.40 Uhr gekentert und konnten gerade noch rechtzeitig gerettet werden.
Isarwehr: Boot kurz vor Wasserwalze gekentert
Ein weiterer Unfall ereignete sich am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr. Drei Männer befuhren in einem Schlauchboot das Isarwehr. Das Boot kenterte ebenfalls und ein 33-Jährige aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck konnte sich gerade noch an einer Betonmauer vor der Wasserwalze festhalten. Er musste mit Hilfe der Seilwinde eine Hubschraubers geborgen werden.
Isarkraftwerk: Warnung vor dem Befahren der geöffneten Schleuse
Aufgrund von Bauarbeiter an der Isar wurde der Staussee vor dem Isarkraftwerk abgelassen. Die Polizei weißt daraufhin hin, dass trotz deutlich aufgestellter Warnhinweise leichtsinnige Bootsfahrer die Gefahren ignorieren, die geöffnete Schleuse durchfahren und damit ihr Leben aufs Spiel setzen.
Die Stadt Bad Tölz versucht nun durch mechanische Sicherungen (Bauzäune und Absperrgitter) ein Durchfahren des geöffneten Stauwehrs zu verhindern. Durch zusätzliche Warntafeln sollen die Gefahren noch einmal verdeutlicht werden, insbesondere das lebensgefährliche Durchfahren des Isarkraftwerks. AZ
Die Diskussion ist geschlossen.