Nun auch in Bayern: Lehrer wollen kommende Woche streiken
An bayerischen Schulen wird in der kommenden Woche zum Streik aufgerufen. Droht dann ein Chaos in Bayerns Klassenzimmern?
Es herrscht Ausnahmezustand an vielen Schulen. Denn seit Dienstag haben angestellte Lehrer in ganz Deutschland ihre Arbeit niedergelegt. In der kommenden Woche will die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nun auch in Bayern zum Warnstreik aufrufen. Droht dann ein Chaos in bayerischen Klassenräumen?
Anton Salzbrunn, stellvertretender Vorsitzender der GEW in Bayern, will mit dem Arbeitskampf vor allem Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Das sind im Regelfall die Länder – an städtischen Gymnasien in Augsburg, München, Regensburg oder Nürnberg die Städte.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem 5,5 Prozent mehr Lohn und weniger Befristungen zum Beispiel an den Realschulen. Dort gebe es laut Salzbrunn besonders viele befristete Stellen. Einen genauen Termin nannte Salzbrunn nicht. Jedoch: Ein Chaos an bayerischen Schulen ist unwahrscheinlich.
Aufruf auch an Sozialpädagogen und Hochschullehrer gerichtet
Im bayerischen Kultusministerium hieß es, mögliche Warnstreiks dürften sich kaum im Freistaat auswirken. Denn nur etwa fünf Prozent der Lehrer sind laut einer Sprecherin der GEW ohne Beamtenstatus an bayerischen Schulen angestellt.
Laut Salzbrunn fehlt in diesem Prozentsatz aber die Zahl der Lehrer, die bei der Stadt angestellt sind. Der Aufruf zum Streik richtet sich außerdem auch an Sozialpädagogen an den Schulen und an Hochschullehrer.
Die GEW will mit dem Streik noch vor der nächsten Verhandlungsrunde in zwei Wochen Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Gleichzeitig sei der Gewerkschaft bewusst, dass die Forderungen „nicht eins zu eins“ durchzusetzen seien, sagt Salzbrunn. Die zweite Tarifrunde am vergangenen Freitag in Potsdam war gescheitert.
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