Opposition fordert mehr Sport an Schulen
Viele Kinder neigen zu Übergewicht. Nicht nur deshalb fordern Bildungspolitiker eine zusätzliche Sportstunde. Die Regierung will dafür kein Geld ausgeben.
Die Freien Wähler wollen mehr Sportunterricht für Bayerns Schüler. Besonders an Grundschulen sieht Bildungspolitiker Michael Piazolo Bedarf, er forderte gestern im Landtag eine dritte Sportstunde für Erstklässler. Der Abgeordnete erklärte: „Immer mehr Kinder sind übergewichtig. Sport ist das einzige Bewegungsfach. Es muss einen höheren Stellenwert haben.“
Der bildungspolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Gerhard Waschler, sieht das anders. Schulsport beschränke sich nicht auf den Stundenplan, sagte er. „Bewegung ist wichtig, aber es ist egal, ob im pflichtmäßigen Schulsport oder im freiwilligen Wahlkurs der Ganztagsschule.“ Würden im Lehrplan zusätzlich Sportstunden eingeführt, müssten Schüler entweder auf andere Schulstunden verzichten oder sie hätten insgesamt mehr Unterricht, sagte er. Dann bräuchten die Schulen auch mehr Lehrkräfte.
Grünen-Fraktion: Es ist an der Zeit, die dritte Sportstunde wieder einzuführen
Das ließ die SPD-Abgeordnete Diana Stachowitz nicht gelten. Wahlangebote können keinen Sportunterricht ersetzen, sagte sie: „Einzelne Lehrer bieten zwar großartige Projekte an, doch wenn sie wechseln, ist oft Schluss damit.“ Deshalb sei es wichtig, den Sport „strukturell an den Schulen zu verankern“. Ein weiteres Plädoyer für mehr Sportunterricht hielt Thomas Gehring, der bildungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion: „Lernen findet immer noch im Sitzen statt. Dabei ist völlig unklar, ob wir so überhaupt unsere ganze Lernfähigkeit abrufen können.“ Sport biete einen gesunden Ausgleich, helfe bei der Integration und lehre die Kinder, wie sie mit bestimmten Situationen im Leben umgehen, sagte Gehring – Niederlagen zum Beispiel. „Erst Stoiber hat die dritte Sportstunde in der ersten Klasse abgeschafft. Jetzt ist es Zeit, sie wieder einzuführen.“
Dass deutsche Kinder sich weniger bewegen als früher und offenbar ungesünder essen, bestätigt eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO: 2016 waren etwa sieben Prozent der Mädchen und elf Prozent der Jungs zwischen fünf und 19 Jahren stark übergewichtig.
CSU-Staatssekretär: Kulturministerium steht vor bildungspolitischer Gesamtaufgabe
Staatssekretär Georg Eisenreich (CSU) glaubt, dass sich den Schülern auch fern des Unterrichts ausreichend Gelegenheit zum Sport bietet. Er gab zu bedenken, dass das Kultusministerium vor einer großen bildungspolitischen Gesamtaufgabe steht. Investitionen seien in vielen anderen Bereichen nötig, etwa in der Sprachförderung, der Integration und der Ausweitung der Ganztagsangebote.
Ein weiteres Defizit an Grundschulen sieht Michael Piazolo (FW) im fehlenden Schwimmunterricht. Ihm gehe es nicht so sehr um Bewegung, sagte er. „Es geht darum, die Fähigkeit zu erlernen, die das eigene Leben rettet.“ Bis zur sechsten Klasse sollte jeder Schüler das Schwimmabzeichen Bronze erwerben, forderte Piazolo. Diana Stachowitz pflichtete ihm bei. Das „Seepferdchen“ reiche nicht, warnte sie: „Die Schüler von heute sind die Lehrer von morgen. Lernen sie nicht gut schwimmen, werden sie nie Schwimmunterricht geben.“
Braucht Deutschland ein neues Bildungssystem?
Die Diskussion ist geschlossen.
... Thomas Gehring, der bildungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion: „Lernen findet immer noch im Sitzen statt. Dabei ist völlig unklar, ob wir so überhaupt unsere ganze Lernfähigkeit abrufen können.“ Sport biete einen gesunden Ausgleich, helfe bei der Integration und lehre die Kinder, wie sie mit bestimmten Situationen im Leben umgehen, sagte Gehring
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Grünes bla-bla und noch etwas "Integration" reingerührt...
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Bayern ist Spitze in Sachen Grundschule !
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http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/deutschland-bildungsniveau-an-grundschulen-bundesweit-gesunken-a-1172601.html
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Integration geht über Sprache und Bildung und nicht über eine Sportstunde mehr oder weniger.
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Das rot-grüne Bremen zeigt deutlich den Absturz durch verfehlte Bildungspolitik mit eklatanten Schwächen bei der deutschen Sprache. Wenn Politk bei Migranten fortlaufend Konzessionen bei der Sprachentwicklung macht ("wir sollten alle arabisch lernen" - erinnert sich noch wer an diesen Mist?) dann ist das angerichtete Chaos auch nicht mehr in der Schule zu beheben.
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https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-hilferuf-von-bremer-grundschulen-_arid,1611644.html
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Vorschlag: Schreiben Sie doch einmal:
"Bayern ist immer und überall Spitze!".
Und gut is dann.
Lernen findet immer noch im Sitzen statt. Dabei ist völlig unklar, ob wir so überhaupt unsere ganze Lernfähigkeit abrufen können.
Sehr geehrter Herr P.,
in dem Fall: Nix grünes BlaBla.
Es ist lernwissenschaftlich erwiesen, daß körperliche Anstrengung/Bewegung die Lern-/Aufnahmefähigkeit und auch die Konzentrationsfähigkeit nachhaltig erhöht, auch bei Erwachsenen.
Insbesondere die jungen Buben haben die ersten Jahre in der Schule echt ein Problem, da sie (normalerweise) ein großes Bewegungsbedürfnis haben und stundenlanges konzentriertes Sitzen und Aufpassen dem konträr entgegenläuft. Wenn die Jungs hibbelig und unkonzentriert sind, ist das nicht immer nur ein Disziplinproblem.
Kurze Bewegungsphasen zwischen den Lerneinheiten würden hier wahre Wunder bewirken, das haben Versuche bewiesen. Daß das im Schulaltag nicht so einfach umzusetzen ist, ist völlig klar, aber 2 Sportstunden die Woche mehr ändern an der Situation in dieser Hinsicht auch nichts.
Um so wichtiger ist es lernphysiologisch, daß die Kinder in ihrer Freizeit ausreichend Bewegung haben. Das kann jeder bestätigen, der kleine Kinder hat, die einen verregneten Sonntag vor der Glotze oder der Playstation verbracht haben: Die sind am Abend unerträglich...
Und Integration findet über beides statt: Natürlich sind Sprache und Bildung Grundvoraussetzung, aber das Erleben, dazuzugehören, in der Gruppe anderkannt und wichtig zu sein, ebenso. Und für letzteres ist Mannschaftssport sehr gut geeignet.
Klasse Beitrag, Herr Stefan R.!
Hat von diesen Bildungsexperten schon mal einer davon gehört, dass der entscheidende Einfluss auf das Körpergewicht nicht die Bewegung, sondern das Essverhalten ist?
Eine Joggingeinheit von 5km auf 30 Minuten verbraucht bei einem Erwachsenen ca. 350 kcal. Eine Tafel der lila Vollmilchschokolade enthält ungef. 500 kcal - was bringt also mehr, das Joggen oder der Verzicht auf die Schokolade?
Außerdem hätte ich dann auch gerne Vorschläge, welche Fächer zugunsten von Sport gekürzt werden sollen: Mathe? Deutsch? Wäre es nicht sinnvoller, die oft beklagten Mängel in diesen Grundfähigkeiten zu verbessern?
Ihrer Argumentation stimme ich voll und ganz zu.
Die von Herrn Thomas Gehring genannten erzieherischen und pädagogischen Gründe, die für Sportunterricht an den Schulen sprechen, sind zwar auch nicht von der Hand zu weisen und begründen durchaus zumindest 3 Sportstunden.
Was jedoch gerne bei derlei Diskussionen völlig ignoriert wird, ist m. E. die Tatsache, daß für die Gesundheit und Erziehung der Kinder in erster Linie die Eltern verantwortlich sind. Die Schule ist für Bildung zuständig, und nicht mehr und nicht weniger.
Insofern hat auch Herr Waschler recht: Es ist einem Schüler durchaus zuzumuten, sich in seiner schulfreien Zeit zu bewegen. Wo das aufgrund der Wohnsituation nicht ohne weiteres möglich ist, gibt es Sportvereine.