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Unterwegs-Geschichte
25.06.2010

Spurensuche: Die Heimat von Thomas Müller

Auf Spurensuche zum deutschen Fußball-Spieler Thomas Müller, der aus Pähl am Ammersee kommt.
Foto: Holger Sabinsky

Der neue Fußball-Liebling Thomas Müller ist bodenständig, heißt es. Was bedeutet das, und wie ist er so geworden? Holger Sabinsky hat sich in seinem Heimtort Pähl auf Spurensuche gemacht.

Es ist mehr als eine Laune des Schicksals, dass dieser kleine Ort im Pfaffenwinkel das Autokennzeichen "WM" trägt. Man könnte so zum Beispiel auf die Idee kommen, dass der bekannteste Bürger von Pähl das Nummernschild "WM - TM 2010" hat: WM - Thomas Müller - 2010. Das wäre eine schöne Reihe.

Thomas Müller ist Fußball-Deutschlands neuer Liebling. Er verkörpert, was der Deutsche immer noch an seinen Fußballern mag: Bescheidenheit, Fleiß, Bodenständigkeit. Und er ist so geworden, weil er aus Pähl stammt. Einem Musterdorf bei Weilheim (WM!), unweit vom Ammersee. Thomas Müller soll so bleiben, wie er ist, wünschen sich die Leute hier.

In Pähl ist alles an seinem Platz: Die Grundschule neben dem Rathaus neben der Kirche neben dem Pfarr- und Gemeindezentrum. Es gibt in der 2400-Einwohner-Gemeinde keinen Mangel und keinen Überfluss. Die Gasthöfe zeigen die WM-Spiele auf Großleinwand, das Lokal "Müllers Lust" im Ortskern hat dabei einen gewissen Vorteil. Selbst im Pfarrzentrum gibt es Public Viewing. Der Schulbus spuckt Jungs in Deutschland-Trikots aus. Vor der Grundschule liegt ein geschundener Lederfußball. Es gibt hier zwei Schlösser und eine wildromantische Schlucht. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.

Wenn man sie nach Thomas Müller fragt, huscht erst ein liebevolles Lächeln über ihr Gesicht. Dann aber folgt eine skeptische Miene, verbunden mit der Feststellung: "Ich verrate Ihnen aber nichts." Sie sind stolz auf ihren Thomas, sie wollen ihn jetzt aber auch schützen.

Der Trubel ist ein bisschen viel geworden in den letzten Wochen und Monaten. Seit der 20-jährige Müller erst mit dem FC Bayern im Champions-League-Finale stand, seine Freundin Lisa geheiratet hat, nun bei der Weltmeisterschaft in Südafrika sein erstes Tor erzielte und mit dem Nationalteam ins Achtelfinale eingezogen ist. Gar nicht zu reden von der Namensverwandtschaft zu "Bomber" Gerd Müller. Medien haben Pähl abgegrast auf der Suche nach Spektakulärem in Müllers Leben. Sie haben nichts gefunden.

Am Ortseingang begann alles. Dort liegt der Fußballplatz des TSV Pähl und das Sportheim. Das mit Abstand Spektakulärste ist ein etwa drei Meter hoher rot-weißer Fußball mit einem großen FC-Bayern-Logo. Zwischen Platz und Haus steht eine dieser Wannen, in denen die Spieler ihre Schuhe sauber machen. Falls es der kleine Müller einmal vergessen haben sollte, hängt ein Schild auf dem Weg zur Kabine: "Schmutzige Schuhe bitte ausziehen. TSV Pähl". Hier lernte Thomas das Kicken, sein Talent wurde früh erkannt, schon in der D-Jugend mit zehn Jahren wechselte er nach München.

Man bekommt das starke Verlangen, Thomas Müllers Eltern kennenzulernen. Am Telefon meldet sich nur der Anrufbeantworter. "Sie gehen nicht mehr ran", berichtet Norbert Scholz, der mit seiner Frau Rosemarie einen Tante-Emma-Laden im allerbesten Sinne betreibt. Eigentlich ist es eine Bäckerei, aber hier gibt es alles zu kaufen. Ein "lieber Bursch" ist der Thomas, sagen die beiden. Als Bub hat er bei ihnen seine Sporthefte und Süßigkeiten gekauft. Und da ist das Zauberwort wieder: "Bodenständig" sei er. Das erklärt wohl auch, warum der kleine Thomas nicht im noblen Golfclub Hohenpähl gelandet ist.

Norbert Scholz hat ein Fenster mit Bällen und Fahnen dekoriert. Die Original-Autogrammkarte hat er aus Angst vor Diebstahl gegen ein gewöhnliches Bild ausgetauscht. Vor allem Auswärtige können nicht verstehen, warum Pähl seinen bekanntesten Sohn nicht besser vermarktet. Scholz hält nichts von solchem Rummel: "Fußball-Semmeln backen wir nicht. Was soll das?"

Jetzt aber rasch zu Thomas Müllers Eltern. Norbert Scholz weiß natürlich, wo sie wohnen. Er verrät es aber nicht. Erst eine ältere Dame auf der Straße erbarmt sich. Ich fahre hin. Ein hübsches Haus. Ich will klingeln, zögere aber. Was soll man Claudia und Gerhard Müller fragen, außer den üblichen Plattitüden? Tappt man nicht automatisch in eine Klischee-Falle? Hat ein Jungstar und seine Familie nicht das Recht auf ein Privatleben?

Ich läute nicht und verlasse zufrieden den Ort.

Nachtrag: Auf dem Rückweg lege ich einen Stopp in Dießen ein. Hinter mir auf einer Bank sitzt ein altes Paar und bespricht das Ghana-Spiel der deutschen Mannschaft. Er: "A richtiger Naturbursch isser, ganz struppige Haar hat er." Sie: "Aber nett isser." Er: "Hoffentlich bleibt er so." Sie: "I glaub scho, der kommt doch aus Pähl." Von Holger Sabinsky

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