Ministerpräsident-Nachfolge: Tritt Seehofer noch mal an?

Man kennt das ja aus Film oder Theater: Damit die Spannung nicht zu früh abflacht, darf nicht gleich klar sein, ob der Held seine Herzallerliebste tatsächlich zum Altar führt – oder der ambitionierte Herrscher den Thron besteigen darf. CSU-Chef Horst Seehofer hält auch in der Politik viel von einem gesunden Spannungsbogen – weshalb er derzeit mit seiner CSU-Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl im Herbst 2013 kokettiert.

10 Bilder

Zunächst war von einem in den Sommerferien anstehenden Gesundheits-Check die Rede, dessen Ausgang darüber entscheiden könnte, ob er noch einmal Ministerpräsident werden möchte – oder vielleicht doch nicht. Nun erklärte er nach einer Sitzung des CSU-Parteivorstands, er müsse in den Sommerferien die privaten Interessen seiner Familie mit den politischen Interessen seiner Partei abwägen.

Ferien nutzen, um nachzudenken

Auf der Terrasse seines Ferienhauses im Altmühltal werde er deshalb „bei Rotwein, beim Anblick von Rehen und Wildschweinen und Wald und Wiesen“ über seine persönliche Zukunft nachdenken. Nach den Ferien werde er dann bekannt geben, ob er antritt. Im Landtag kann sich zwar niemand vorstellen, dass Seehofer es ernst meinen könnte mit einem Rückzug. Zumal es sich um ein Spielchen handelt, wie es der CSU-Chef liebt: Ich brauche das alles nicht, ihr mich aber schon, lautet die verdeckte Botschaft an die eigenen Reihen. Offiziell will Seehofer von solchen Hintergedanken natürlich nichts wissen: „Das ist eine höchstpersönliche Entscheidung, da pokert man nicht“, beteuert er. AZ