Ingolstadt: Zweijährige stirbt bei Unfall - Polizei ermittelt gegen Autofahrerin

Sie saßen an diesem herrlich warmen Sonntagabend vertieft in dem Garagenhof auf dem Boden und malten mit Kreide schöne Bilder auf das Pflaster. Dann kam ein Auto um die Ecke und erfasste die beiden Mädchen. In Sekundenbruchteilen wurde aus der spielerischen Idylle ein Drama mit tödlichem Ausgang.

Es ist 18.20 Uhr, als der Wagen einer 26 Jahre alten Frau aus Ingolstadt das Wohngebiet erreicht. Die Frau will ihr Auto dort abstellen, wo sie ihren Stellplatz hat. Offenbar ist sie durch irgendetwas abgelenkt an diesem Abend, denn die beiden spielenden Mädchen, die da auf dem Pflaster des Garagenhofes sitzen, nimmt sie überhaupt nicht wahr. Sonst wäre dieser furchtbare Unfall niemals geschehen.

Aber der Wagen erfasst die Kinder frontal. Eine Zweijährige wird überrollt und unter dem Auto eingeklemmt, eine Vierjährige voll angefahren und schwer verletzt. Dieses Kind erleidet einige Knochenbrüche und wird später in einer Kinderklinik behandelt. Zum Glück bestand bei diesem Mädchen zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr.

Rettungskräfte und Polizeibeamte kommen an ihre Grenzen

Im Gegensatz zum anderen Opfer. Schreckliche Szenen spielen sich ab, als Familie und Nachbarn des Mädchens von dem Unfall mitbekommen und bestürzt an den Ort des Geschehens eilen. Auch erfahrene Rettungskräfte und Polizeibeamte kommen an ihre Grenzen. Das Kind liegt wie leblos – eingeklemmt und fürchterlich zugerichtet – unter dem Wagen. Die Feuerwehr kann es rasch und behutsam bergen und die Notärzte führen erfolgreich Erstmaßnahmen durch. Doch kurze Zeit nach der Einlieferung in das Klinikum Ingolstadt steht fest, dass man nichts mehr tun kann, um dieses erst zwei Jahre alte Leben zu erhalten.

Eltern, Nachbarn und Bekannte werden jetzt von Kriseninterventionsteams betreut.  „Das ist eine absolute psychische Ausnahmesituation, nicht nur für die Angehörigen“, sagt ein Polizeisprecher. Die Unfallfahrerin erlitt einen schweren Schock. Sie wurde vom Notarzt erstversorgt und ebenfalls in das Klinikum eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter beauftragt. Alkohol oder Drogen scheiden als Ursache aus, das steht bereits fest.