Googles Computerbrille sorgt Datenschützer
Googles neueste Erfindung, die Computerbrille Google Glass, sorgt bei US-Politikern für Unbehagen. Sie sehen den Datenschutz in Gefahr. Für die Brille gibt es schon erste Apps.
Datenschützer sind angesichts der Computerbrille Google Glass besorgt: Sie fürchten einen Missbrauch der Informationen, die über die Brille gesammelt werden.
Google Glass: Internetfähige High-Tech-Brille sorgt Datenschützer
Eine Gruppe von Kongressabgeordneten verlangte von Google in einem am Donnerstag verschickten Brief Antworten darauf, was die internetfähige High-Tech-Brille für den Datenschutz und die Privatsphäre der Bürger bedeute.
Die Parlamentarier um den Republikaner Joe Barton zeigten sich besorgt über einen möglichen Missbrauch von Informationen, die Google durch die Brillennutzer erhalten werde.
Verstöße gegen den Datenschutz: Google in der Kritik
Google stand in den USA und in Europa in der Vergangenheit immer wieder wegen Verstößen gegen den Datenschutz in der Kritik. Unter anderem musste der Technologiekonzern Bußgelder zahlen, weil er bei den Aufnahmefahrten für seinen Straßenfoto-Dienst Street View den Datenverkehr ungeschützter drahtloser Netzwerke mitgeschnitten hatte.
Google Glass: Es gibt schon erste Apps
Bei der Entwicklerkonferenz Google I/O wurden in dieser Woche bereits eine Reihe von Apps für das Gerät präsentiert: Facebook und Twitter haben bereits Apps für die künftige Datenbrille entwickelt. Die Facebook-App ermöglicht es, mit Google Glass aufgenommene Fotos in das Netzwerk zu senden und sie - per Sprachsteuerung - mit einer Beschreibung zu versehen.
Das erste Bild mit der Anwendung sandte Facebook-Ingenieur Erick Tseng: "Erster öffentlicher Beitrag von unserer neuen App Facebook für Google Glass. Hallo Welt!", kommentierte er das Foto von der Konferenz.
Googles Datenbrille noch in der Testphase
Die Twitter-App für Google Glass hat die gleichen Funktionen wie bei klassischen Smartphones, wie Entwickler Shiv Ramamurthi ankündigte. Nutzer können damit Botschaften und Fotos senden, auf Tweets antworten, sie weiterleiten oder als Favorit markieren. Auch erhalten sie Benachrichtigungen über Interaktionen.
Google hatte die Datenbrille erstmals vor einem Jahr in einem Video vorgestellt. Mittlerweile wurden die ersten Modelle an Entwickler und Designer ausgeliefert, außerdem dürfen erste Kunden sie testen. Die Brille soll vor allem Smartphones überflüssig machen. Ziel ist, dass beispielsweise E-Mails, Straßenkarten oder Wetterinformationen in das Brillenglas eingeblendet werden. Über eingebaute Mikrofone sollen Nutzer die Datenbrille mit Sprachbefehlen steuern. afp
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