Chaotische Ordnung
Welches Produkt auf welcher Palette lagert, entscheidet in Bissingen der Zufall
Sie wird geschüttelt, gepresst und genauestens kontrolliert. Nur wenn alle Latten in Ordnung sind, bekommt die hölzerne EU-Palette ihren ganz individuellen Strichcode – alles vollautomatisch. Über Förderbänder geht die Reise weiter zu den sogenannten Palettierern. Dort bekommt die Holzunterlage ein Produkt. Ob Milchflasche oder Joghurt-Becher, spielt dabei keine Rolle. Einzig der Zufall entscheidet, hinter welchem Strichcode welches Produkt steht.
Weitere Förderbänder bringen die vollen Paletten schließlich ins Kühl- und dann ins Hochregal. Dort werden sie nach weiteren Zwischenstationen abgestellt, bis sie in den Warenausgang kommen. Alles vollautomatisch, alles nach den Regeln der chaotischen Lagerhaltung. 2500 Mal am Tag. Seit mehr als 15 Jahren sortiert und ordnet die Bissinger Molkerei Gropper ihre Produkte nach diesem System. Jörg Rutzenhöfer ist der Leiter und hat den kompletten Überblick. Er beschreibt seine Arbeit so: „Erst werden die Paletten mit dem Produkt verheiratet, danach mit dem Kunden. Bei beiden Schritten kommt ein neues Etikett dazu.“ Und das spielt bei der Molkerei mit eine entscheidende Rolle, wie Manfred Paula, Leiter der Logistik, erklärt: „Ohne Codes würde das heute gar nicht mehr funktionieren. In unserem Verwaltungssystem ist damit alles ganz genau festgehalten.“ Wenn ein Kunde beispielsweise eine Palette voll Schoko-Sahnepudding bestellt, dann wird diese vollautomatisch aus einem der Regale in den sieben Gassen geholt. Sobald ein Stellplatz frei ist, wird dieser sofort aufgefüllt. „Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, um welches Produkt sich handelt. Wir wissen es ja anhand der Strichcodes“, so Rutzenhöfer. Bis eine Palette die Molkerei in Bissingen verlässt, so lange behält sie die gleiche zehnstellige Nummer, die sie leer beim allerersten Schritt bekommen hat. „Erst wenn der Kunde die Lieferpapiere unterschrieben hat, ist die Nummer weg.“ Die Nummer, das sogenannte Palettenfußetikett, ist immer zehnstellig und mittlerweile schon im Millionenbereich. „Im Warenausgang gibt es dann ein neues Etikett, speziell für den Kunden. Darin enthalten sind dann zum Beispiel Menge, Gewicht, Datum oder Produktname“, erklärt Manfred Paula.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.