Sekt, Sand, Seifen und alte Schläuche
Rund in und um das Rosenschloss zeigten Hobbykünstler und Floristen ihre kreativen Ideen.
Heute ist es ganz genau 25 Jahre her, dass sich die Floristen für das Gundelfinger Rosenschloss entschieden. Der Kunsthandwerkermarkt an Pfingsten war dieses Mal in mehrfacher Hinsicht etwas besonderes für die Geschäftsführerin des bayerischen Landesverbandes im Fachverband deutscher Floristen, Barbara Storb. An der Stelle, an der sie am 6. Juni 1992 zusammen mit dem Pressesprecher von Landrat Anton Dietrich, Hermann Stark, und Gundelfingens damaligem Stadtbaumeister Karl Steidle stand, blühte damals wie auch jetzt ein großer rosaroter Rosenstrauch. Doch drumherum hat sich seitdem einiges verändert. So gibt es seit Neuestem einen ayurvedischen Kräutergarten, der an Pfingsten eröffnet wurde. Und direkt daneben: helle Muster im Rasen, aus Rosen und Sand. Die Künstlerin Mila Langbehn hat sie zum zehnjährigen Jubiläum des Kunsthandwerkermarktes im Rosenschloss angelegt. Es sind nicht willkürliche Muster, sondern Formen aus Toren und Gittern des Gebäudes, die die Duisburgerin vorsichtig mithilfe eines Seils im Garten aufschüttet. „Eine Woche hält das, dann wächst der Rasen durch und die Regenwürmer arbeiten den Sand in die Erde ein“, beschreibt die Künstlerin den Prozess ihrer Werke.
Während in diesem Teil des Gartens am Pfingstsonntag sehr still gearbeitet wurde, um etwa die Folgen des starken Regens in der Nacht zu bereinigen, strömten die Menschen ab der Mittagszeit auf das Gelände und ins Schloss, wo Kunsthandwerker und Floristen zeigten, dass Kreativität kaum Grenzen kennt. Erika Heidmüller aus Kammeltal bot etwa Gurtpolster für kleine Auto- oder Beifahrer an; Ingenieur Andreas Überreiter Ringe aus Stahl, in die er Edelsteine klemmt. Schmuck mit getrockneten Blumen und Etageren gestaltete Andrea Wilczek aus Bibertal. Zertifizierte Seifen für Rasur, gegen Gerüche oder einfach für reine Haut gab es bei Jinny Grünbeck aus Höchstädt. Kindernachtlichter in allen Farben stellte Karin Leder aus Heidenheim aus. Unter den insgesamt 68 Ausstellern waren laut Angelika Zey, Vorsitzende der Gundelfinger Kunstfreunde, 30 neue. Ihre Premiere feierte zum Beispiel Sybille Heinisch aus Königsbrunn, die unter anderem alte Fahrradschläuche verarbeitet. „Die Leute suchen Einzigartiges. Gerade Dinge, die recycelt werden und eine neue Funktion bekommen, sind beliebt“, sagte Angelika Zey. Aussteller, die nicht so erfolgreich sind, melden sich zum nächsten Markt gar nicht an, hat sie beobachtet.
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