Der organisierte Sommerspaß wird 40 Jahre alt
In Mering gestaltet die CSU das Angebot. Erna Bramberger hat seit zehn Jahren die Leitung
Wenn es gilt, seine Kochkünste zu beweisen, dann greift der CSU-Ortsvorsitzende heute noch auf die Rezepte aus dem Kinderkochkurs zurück. Dieser ist ein Klassiker im Meringer Ferienprogramm, das die örtliche CSU mittlerweile seit 40 Jahren jeden Sommer auf die Beine stellt. Ins Leben gerufen von der Ehrenbürgerin Ellen Kratzer, hat nun Erna Bramberger die Leitung – seit genau zehn Jahren schon stellt sie Kurse, Ausflüge und Programmheft zusammen.
30 bis 40 Veranstaltungen bietet das bunte Heft jährlich. So an die 900 Kinder sind immer dabei und freuen sich an Klassikern wie dem Tag im Wald, Erlebnis Bauernhof oder der Tour mit den Fischern am Weitmannsee. Und das gemeinsame Abschlussfest an der Meringerzeller Hütte ist längst zur festen Tradition geworden. Da kommen im Laufe der Zeit viele Erinnerungen zusammen. Und so manches ehemalige Ferienkind findet sich irgendwann wieder unter den Kursleitern. Florian Mayer hat beispielsweise fast nahtlos die Seiten gewechselt und bietet mittlerweile seit circa zehn Jahren den Klassiker Discobowlen an.
Damit sich der Meringer Nachwuchs in den Ferien nicht langweilen muss, beginnt für Erna Bramberger spätestens im Januar die Arbeit. Sie sammelt die Programmpunkte, die Vereine und Privatpersonen anbieten wollen, und geht aktiv auf die Suche nach neuen Attraktionen. So konnte sie beispielsweise heuer die Töpferei Lipp für einen Kurs gewinnen, der nun neu im Programm steht. Bereits zum zweiten Mal lädt die Augsburger Allgemeine die Ferienkinder zur Besichtigung von Druckerei und Verlagshaus ein, die Teilnehmer zahlen nur die Buskosten. Auch eine Fahrt ins Legoland hat Erna Bramberger neu organisiert und ist dort auch eine der Aufsichtspersonen – eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Die Versicherung für das gesamte Ferienprogramm ist Pflicht: „Wenn wir unseren Abschlussbericht machen und sie wieder nicht gebraucht haben, bin ich jedes Mal froh“, sagt die Organisatorin. Bisher ist beim Meringer Ferienprogramm noch nie etwas Schwerwiegendes passiert. Doch auch wenn alles glatt läuft, steckt viel Arbeit in dem Freizeitangebot.
In anderen vergleichbaren Kommunen übernimmt dies meist die Gemeindeverwaltung, so ist es beispielsweise in Kissing. „Bei uns stand es immer wieder zur Diskussion, das abzugeben. Aber wir machen es jetzt seit 40 Jahren und sind auch stolz drauf“, sagt der CSU-Ortsvorsitzende Mayer.
Auch Erna Bramberger denkt noch nicht ans Aufhören. Dabei kostet es zahllose Stunden, alle Programmdaten zusammenzutragen und abzustimmen. „Aber solange ich so treue Helfer habe, mach ich es weiter“, sagt sie. Der Anmeldetag ist beispielsweise eine gefürchtete organisatorische Herausforderung. Die Leiterin erinnert sich noch an ihr erstes Mal, als es ein kleines Chaos ums Wechselgeld gab und sie von einem Vater fürchterlich angegangen wurde – heute lässt sie sich nicht mehr aus der Ruhe bringen. „Aber was da allein an diesem Abend Helfer im Einsatz sind, ist beachtlich“, sagt sie. Es gibt viele Mitwirkende, die dem Ferienprogramm seit Jahren die Treue halten. Rosemarie Prassek ist beispielsweise so ein Urgestein. „In manchen Jahren hat sie bis zu 15 Programmpunkte angeboten“, erzählt Erna Bramberger. Mittlerweile tritt Rosemarie Prassek etwas kürzer und übernimmt heuer „nur“ noch vier Veranstaltungen. Ein absoluter Dauerbrenner war der Kinderkochkurs, der über viele Jahre von Thea Baumüller angeboten wurde. Erstmals fällt dieser begehrte Programmpunkt heuer dem großen Umbau am Schulzentrum zum Opfer. „Aber wir werden uns sehr bemühen, dass wir nächsten Sommer wieder Räume dafür bekommen“, verspricht Programmleiterin Bramberger.
Wer Interesse hat, kann seine Kinder am Mittwoch, 9. Juli, im Papst-Johannes-Haus anmelden. Einlass ist ab 18 Uhr. Die Organisatoren bitten darum, das Wechselgeld abgezählt bereitzuhalten. Das gesamte Programm gibt es auch im Internet einzusehen unter www.csu-portal.de/ov-mering
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