Dieser Abstecher ist für die Berliner längst ein Ritual
Die Bläser der Berliner Philharmoniker freuen sich zum zehnten Mal auf Friedberg. Vor Kurzem spielten einige von ihnen für Kinder im japanischen Katastrophengebiet
Von Andreas Schmidt
Mit den Bläsern der Berliner Philharmoniker kommen am Sonntag (ab 20 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Jakob) auch teilweise UNICEF-Botschafter nach Friedberg, die vor Kurzem im Erdbeben-Katastrophengebiet in Japan gespielt haben. In der von dem Tsunami besonders betroffenen Stadt Sendai trat das Bläserquintett vor etwa 600 Kindern in einer Turnhalle auf. Von den Trümmern in Sendai – 90 Kilometer entfernt von Fukushima – ist es ein weiter Weg ins vorweihnachtliche Friedberg. Wie in Sendai will aber unter anderem Walter Seyfarth (Fagott) auch in Friedberg sein Bestes geben. Das hatte er sich auch schon bei der Friedberg-Premiere der Bläser aus Berlin im Jahr 2002 vorgenommen.
Und dies gilt nun auch beim zehnten Mal. Hornistin Sarah Willis hatte es schon beim ersten Mal "richtig Spaß" gemacht. Und wenn sie ausnahmsweise einmal nicht bei dem Bläserkonzert im Friedberger Advent mitspielen konnte, hat ihr etwas gefehlt. Zwar ist die Zeit für Profi-Musiker im Advent besonders knapp. So müssen alle am Morgen nach dem Konzert wieder bei Proben in Berlin sein. Doch der vorweihnachtliche Abstecher nach Friedberg hat sich längst zu einem Ritual entwickelt. So ist das Schweinsbraten-Essen nach der Ankunft in Friedberg ein Muss. Immerhin Fünf von der Besetzung aus dem Jahr 2002 sind auch diesmal wieder mit dabei - wie zum Auftakt wieder in der Stadtpfarrkirche.
Dort hatte auch die Reihe der Advent-Konzerte der Bläser der Berliner Philharmoniker begonnen. Ursprünglich spielte dort Initiator Karl-Heinz Steffens an der Klarinette mit. Gerne wäre Steffens bei dem Jubiläumskonzert in Friedberg mit dabei gewesen. Doch der Generalmusikdirektor (Halle) und Chefdirigent (Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz) ist derzeit in Mailand, um an der Scala "Don Giovanni" zu dirigieren. Eine gewisse Verbindung nach Friedberg. Denn auch dort stehen Werke von W.A. Mozart im Mittelpunkt unter anderem "Die Zauberflöte".
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