K.O. in der 90. Minute
Der TSV Friedberg bringt beim Tabellenletzten Neugablonz einen Vorsprung nicht über die Zeit und kassiert am Ende noch ein Gegentor nach einem Freistoß
Neugablonz/Friedberg Au backe, damit hatte man nicht gerechnet. Im ersten Rückrundenspiel ließen die Friedberger Fußballer in der Schmuckstadt Neugablonz überraschend alle drei Punkte liegen. Nach der 1:2-Niederlage beim Tabellenschlusslicht BSK Olympia fuhren Reinhard Kindermann und seine Mannen mit hängenden Köpfen nach Hause.
Unverdient war die Niederlage nicht, wie der Friedberger Coach selbstkritisch einräumte. Denn nach der 1:0-Führung der Friedberger zur Pause durch Dominik Pöhlmann nach Flanke von Nino Kindermann spielten die Platzherren in der zweiten Halbzeit „alles oder nichts“, machten unglaublich viel Druck und gewannen das Spiel dann noch durch ein Freistoßtor in der 90. Minute.
Von „Auflösungserscheinungen“ beim Tabellenletzten, wie kolportiert wurde, konnte keine Rede sein. Man hatte eher das Gefühl, dass die Gablonzer mit einer „Jetzt-erst-recht-Einstellung“ zu Werke gingen. Sie spielten nicht wie ein Absteiger und sie feierten am Ende ihre drei Punkte euphorisch.
„Sicherlich ein glücklicher Sieg“, räumten auch die Gastgeber ein. Das hilft aber den Friedbergern auch nicht weiter. Sie haben es versäumt, in der Druckphase der Gablonzer auf deren „Haustor“ mit den sich unweigerlich ergebenden Kontern das 2:0 zu machen. Lang, Karle, Kindermann und Bader hatten die Möglichkeiten dazu. „Wir sind zurzeit keine Auswärtsmannschaft“, sagte Trainer Kindermann, der neben hundertprozentigem Einsatz auch spielerische Elemente und Kaltblütigkeit vermisste. Dass die Platzherren nach dem Sonntagsschuss in der 67. Minute von Zoran Vrabanic unhaltbar für Keeper Martin Lilli in den Winkel auch noch durch einen Hammer-Freistoß von Sevimli in der allerletzten Minute der Siegestreffer gelang, schmerzte. Aber sie haben sich diesen Sieg einfach „erarbeitet“. Kindermann frustriert: „Wir haben gegen den Letzten und gegen den Vorletzten der Tabelle nur einen Punkt geholt“.
TSV Friedberg Lilli; Miok, Fischer, Bures, Slupik, Lehmann, Lang, Lichtenstern (75. Karle) , Pöhlmann (55. Huber), Pietruska (70. Bader), N. Kindermann. – Tore 0:1 Pöhlmann (32.), 1:1 Vrbanic (67.), 2:1 Sevimli (90.). – Schiedsrichter Trunzer.
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