Wo Naturidylle und moderne Landwirtschaft sich treffen
Der Bayerische Bauernverband will Distanz zwischen Verbraucher und Erzeuger abbauen
Die Herbstversammlung der Obmänner des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) aus den Landkreisen Günzburg/Neu-Ulm stand unter dem Thema: „Verbrauchererwartung und moderne Landwirtschaft – Wie können wir das zusammenbringen?“. Viele Möglichkeiten zeigte Eva Maria Haas, Geschäftsführerin des Vereins „Unsere Bayerischen Bauern“ in einem Referat auf. Im Mittelpunkt aller Maßnahmen steht die Homepage www.unsere-bauern.de.
Andreas Wöhrle, Kreisobmann BBV Neu-Ulm, zeigte in seiner Einführung zum Vortrag das Dilemma auf, in dem die Landwirtschaft steckt. In den meisten Menschen, die ihr Wissen über die Landwirtschaft fast ausschließlich über die Medien beziehen, wohne eine Sehnsucht nach Natur inne, die oftmals auf die Landwirtschaft projiziert werde. Dann stelle der Mensch aber auch fest, dass Landwirtschaft, die dem Bauern als Lebensunterhalt dient, ein knallhartes Geschäft ist. Wenn er dann noch einem Maishäcksler mit 900 PS ausweichen muss, wäre er total desillusioniert. Deshalb, betonte Michael Wiedemann, sei es eine wesentliche Aufgabe des Bauernverbandes, aber auch jedes einzelnen Bauern, Aufklärung zu betreiben. Aus diesem Grunde habe der BBV den Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ ins Leben gerufen. Die Arbeitsweise und die Aktivitäten dieses Vereins stellte dessen Geschäftsführerin Haas den Obmännern aus 150 Ortsverbänden vor. Rund 15 verschiedene land- und forstwirtschaftliche Organisationen haben sich in dem Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ zusammengeschlossen und sich als Aufgabe gestellt, die Wirtschaftsweise und die Produkte der Bauern ganz nah an den Verbraucher heranzutragen, die Distanz zwischen Verbraucher und Erzeuger ab- und die Wertschätzung für die Arbeit der Bauern aufzubauen. Denn erst, wenn klar werde, wie viel Know-how, Engagement und Arbeit in jedem Produkt stecken und welche Menschen dafür tagtäglich ihr Herzblut einbringen, könne die Wertschätzung für die Lebensmittel aus Bayern sowie die Anerkennung wachsen, die diese verdienen. Für die Aufklärungskampagne werden alle Kommunikationskanäle wie Außenwerbung durch Plakate, Radio, Regio-TV, Zeitung, Internet und die sozialen Medien genutzt. Im Mittelpunkt steht die Homepage „www.unsere-bauern.de“. In ihr werden Fach- und Serviceinformationen verbraucherfreundlich aufbereitet. Haas ging dann auf konkrete Aktionen ein. Im September startete zum Bayerischen Zentralen Landwirtschaftsfest und dem Oktoberfest eine groß angelegte Plakatwerbung mit ansprechenden Kampagnemotiven beziehungsweise Slogans zu den Produkten der Landwirtschaft wie „Hinter bester Qualität steckt mehr als SAU VIEL Arbeit“ oder „Es ist mir eine ÄHRE für sie zu arbeiten“. Ausführlich und exemplarisch dargestellt wird die Erzeugung und Qualitätssicherung von Milch, Hopfen, Gemüse, Fleisch und Getreide in Filmausschnitten. Am 12. September verlieh Bernhard „Fleischi“ Fleischmann dem Verein im Rahmen von Werbesports seine Stimme. Diese sind auf der genannten Homepage abrufbar. Einmal monatlich an einem Samstag werden in TV Bayern live Kurzreportagen zu verschiedenen Erzeugnisbereichen gesendet. Weiterhin wurden Online-Banner und ein Facebook Auftritt gestaltet. Ein Highlight der Homepage „unsere-bauern“ ist die „Bayernkiste“. Sie besteht aus einer Variation bayerischer Köstlichkeiten sowie einem Kochbuch und einer Ausgabe Echt Bayern. Monatlich werden fünf davon über die Homepage verlost. Exklusiv für die Werbeaktionen des Vereins „Unsere Bayerischen Bauern“ hat die achtköpfige Band „Die CubaBoarischen“ ihren Hit „Schwiegermutter, Tanz amoi!“ neu interpretiert. Entstanden ist eine Liebeserklärung an die Landfrau: „Bäuerin, mei bist du schee!“. Das Stück ist als kostenloser Download auf „www.unsere-bauern.de“ verfügbar. Die Regionalität findet Berücksichtigung, indem über einen Button örtliche Anbieter oder örtlich spezifische Produkte gefunden werden können. Und um die Botschaften der Landwirte in die Breite zu streuen, werden lokale Kommunikationsbaukästen entwickelt. In diesen sind Informationen und Handlungsleitfäden enthalten, die beim Besuch bei Zielgruppen wie Schulklassen, Kindergarten, Presse oder politischen Vertretern hilfreich seien. Ein durchschlagender Erfolg der Werbebemühungen stelle sich nur ein, appellierte Haas, wenn möglichst viele Landwirte die verschiedenen Aktionen mittragen.
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