Taekwondo: Auch Großmeister müssen noch zur Prüfung

VonAdrian Bauer

Heinz Gruber hat im Mekka seines Sports seine Qualifikation unter Beweis gestellt. Ein sehr spezielles Gefühl

8600 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Krumbach und Südkoreas Hauptstadt Seoul – eine lange Anreise für eine Prüfung. Heinz Gruber hat sie dennoch auf sich genommen und in der Zentrale des Taekwondo-Sports nun eine Gürtel-Prüfung abgelegt, die er in Deutschland schon lange hatte.

Doch Grade ab dem 8. Dan werden vom Weltverband nur anerkannt, wenn sie auch im Kukkiwon, dem Hauptquartier des Sports, abgelegt werden. Deshalb unterzog sich Heinz Gruber, der in Deutschland schon den 9. Dan erworben hat, in Seoul nochmals einer Prüfung zum 8. Schwarzgurt-Grad. „Vom Inhalt her war es nicht schwer, die Nervenanspannung war aber umso größer“, sagt Gruber. Das Hauptquartier ist ein asiatischer Palast, der auf einem Berg über der Hauptstadt thront, mit Büros und einer Sportarena mit 1000 Zuschauerplätzen. Auch die Prüfungssituation war eher ungewöhnlich: Gruber und ein in den USA lebender Koreaner waren die einzigen Prüflinge in der Halle, dazu kamen die Prüfer und diverse Kameraleute, die die Prüfung für Verbands- und andere Medien aufzeichneten. Dazu kam, dass Gruber beim Betreten der Wettkampffläche nicht wusste, was an Anforderungen auf ihn zukam: „In Deutschland weiß man eine Woche vorher, was in der Prüfung gefragt ist. Hier wurden die Aufgaben auf der Matte ausgelost. Und ich durfte noch nicht einmal selbst ziehen, das hat mein Mitprüfling gemacht“, erzählt Gruber und lacht.

Adrian Bauer Krumbach