Die Erinnerungen dreier Frauen
Regisseur Ioan C. Toma spricht über seine Arbeit. „Ballade der Mädchen vergangener Zeit“ kommt Freitag ins Stadttheater
Er ist ein Theaterbesessener – Regisseur Ioan C. Toma lebt für seine Produktionen und setzt sich auch für ungewöhnliche Projekte ein. Am Freitag, 10. Oktober, ab 20 Uhr wird seine Inszenierung „Ballade der Mädchen vergangener Zeit“ im Landsberger Stadttheater aufgeführt. Regisseur Ioan C. Toma ist derzeit jedoch in anderer Sache unterwegs. „Ich komme gerade von einer Bauprobe in Eggenfelden“, erzählt der umtriebige, seit mehr als 20 Jahren in Asch im Fuchstal lebende Regisseur. „Dort inszeniere ich ‘Der Messias’ von Patrick Barlow, eine typisch englische Komödie nach Art von Monty Python, die mittlerweile zum Weihnachtsprogramm gehört.“
Ernst ist dagegen das Theaterstück „Ballade der Mädchen vergangener Zeit“, das jetzt in Landsberg zu sehen ist. Toma hat es nicht nur inszeniert, sondern auch entwickelt. Er hat dafür die Lebensgeschichten von drei in Rumänien geborenen Frauen unterschiedlicher Herkunft verwoben und ihre Erlebnisse im Dritten Reich und während des Zweiten Weltkriegs zueinander gestellt. Da ist einmal Ana Novac, die als junges Mädchen im KZ inhaftiert war. Ihre Erlebnisse dort hat sie in einem Tagebuch festgehalten und es ironisierend „Die schönen Tage meiner Jugend“ genannt. 1929, im gleichen Jahr wie Ana Novac, ist Tomas Mutter Bettina Schuller geboren. Sie hat die Hitlerjahre im rumänischen Kronstadt verbracht und dort eine Kriegsbegeisterung erlebt, die auch vor Kindern nicht Halt gemacht hat. „Führerkinder“ sind Schullers Erinnerungen an diese Zeit. „Der Kontrapunkt zu diesen beiden Frauen ist Anita Nandris-Cudla“, sagt Ioan C. Toma, das ist eine Bäuerin aus der Bukowina, die 20 Jahre in der Deportation in Sibirien verbracht hat.“ Das Beeindruckende an ihren Aufzeichnungen sei, dass sie darin nicht nur über ihr persönliches Schicksal klagt.
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