Günther Sigl und die fünf Rosis
Im Juli spielt die Spider Murphy Gang in Apfeldorf. Jetzt war Ihr Sänger schon mal für ein ganz besonderes Treffen in dem Ort.
Er habe ja schon einiges erlebt, sagt Günther Sigl, aber das, das sei nun auch für ihn neu. Sigl, Sänger der Spider Murphy Gang, 67 Jahre alt, schwarze Hose, schwarzes Jacket, sitzt im „Goldenen Apfel“ in Apfeldorf, vor ihm auf dem Tisch stehen Kuchen und Kaffee, rechts und links neben ihm sitzen fünf Frauen, fünf Rosis. Vier von ihnen kommen aus Apfeldorf, eine aus Epfach. Sie haben Sigl hierher eingeladen, um mit ihm über „Skandal im Sperrbezirk“ zu reden, den größten Hit seiner Band, der auch irgendwie das Lied der „Rosis“ ist.
Über 30 Jahre ist es her, dass die Gruppe den Song veröffentlichte, diese Liebeserklärung an Rosi, eine Prostituierte, die außerhalb des Münchner Sperrbezirks arbeitete. 1981 war das, 35 Wochen stand der Titel damals auf Platz eins der deutschen Charts, noch heute ist das Lied von aus Bierzelten und von Volksfesten nicht wegzudenken. „Zu meinem 40. Geburtstag haben sie das Lied für mich komplett umgedichtet“, erzählt auch Rosi Eglhofer an diesem Nachmittag. Rosi Geiger war 13, als der Song rauskam. „Wenn das gespielt wurde, war ich auf der Tanzfläche plötzlich im Mittelpunkt“, sagt die Apfeldorferin, deren Idee es war, die fünf Rosis und Sigl zusammenzubringen. Bei einem Konzert in der Weilheimer Hochlandhalle habe er ihr und ihren Freundinnen zugewunken, erinnert sie sich. „Das war damals unser Höhepunkt.“ Geiger ist auch im Trachtenverein „Lechsbergler“, der das Konzert der Spider Murphy Gang am 4. Juli im Rahmen des Lechgau-Trachtenfestes in Apfel-dorf organisiert. Warum er ausgerechnet über eine Rosi gesungen habe, wollen die Frauen von Sigl wissen. Ob da eine frühere Liebschaft dahinter stecke? „Nein, alles falsch“, sagt der Musiker und lacht. Das Lied basiere auf einem alten Schlager, „Skandal um Rosi“ von Erik Silvester. In den Bandproben hätten sie damals mit dem Song rumgespielt, neue Melodien ausprobiert – und so war „Skandal im Sperrbezirk“ geboren. Vor der Veröffentlichung, erzählt Sigl dann, hätten sie eigens abgeklärt, dass es die Telefonnummer 32168, um die es im Song geht, nicht in München gibt. Trotzdem hätten sie in den Jahren danach immer wieder Briefe von Anwälten bekommen: Von Menschen, die die gleiche Nummer in anderen Städten hatten. „Wir haben immer wieder Blumensträuße zur Entschuldigung verschickt und sogar Nummernänderungen bezahlt“, sagt er.
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