Bankräuber zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
Ein 22-Jähriger überfiel die Sparkassenfiliale am Ehinger Tor und mauerte die Beute ein. Sein angebliches Motiv nimmt ihm das Gericht nicht ab. Dennoch bekommt er eine milde Strafe.
Er stürmte schwarz gekleidet und vermummt in die Filiale der Sparkasse am Ehinger Tor und bedrohte die Angestellten mit einer schwarzen Spielzeugpistole, die wie eine echte Waffe aussah. Die vier Sparkassenmitarbeiter und ein Kunde vom Ulmer Finanzamt, der zufällig gerade zur Tür reinkam, mussten sich auf den Boden legen. Dann ließ sich der Räuber Geld aus der Handkasse und dem Tresor in einen Rucksack stopfen. Mit der Beute von etwa 73000 Euro floh er zu Fuß in Richtung Zinglerstraße. Die Tat ereignete sich am Morgen des 24. Juni dieses Jahres. Am Mittwoch wurde der 22-jährige Räuber am Landgericht Ulm wegen schwerer räuberischer Erpressung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Auf der Anklagebank wiederholte der junge Mann sein Geständnis, das er bereits kurz nach seiner Festnahme bei der Polizei abgelegt hatte. In einer durch seinen Anwalt Ingo Hoffmann verlesenen Erklärung entschuldigte er sich ausdrücklich bei den Opfern. „Er weiß, dass er einen sehr schweren Fehler begangen hat. Ihm tut die Sache sehr leid“, sagte Hoffmann. Bei der Polizei hatte der Angeklagte allerdings noch ausgesagt, er habe die Tat begangen, weil er wütend und frustriert gewesen sei – kein Job, kein Geld, die Freundin schwanger. Vor der 2. Großen Strafkammer schilderte er nun ein anderes Motiv. Grund für den Überfall seien 8000 Euro Schulden gewesen, die er bei einem Dealer gehabt habe. Er habe den Mann vor etwa eineinhalb Jahren in einer Disco kennengelernt und seitdem regelmäßig Anabolika und Amphetamine bei ihm gekauft – fürs Training, später auch für Partys. Eines Tages sei damit Schluss gewesen, und der Drogenhändler habe ihm ein Ultimatum von zwei Wochen gesetzt, um die Schulden zu begleichen. Den Namen des Mannes wollte der Angeklagte vor Gericht nicht nennen. Er habe Angst, dass man ihm oder seiner Familie etwas antun könnte. Bedroht worden sei er zwar nicht. Doch der Dealer sei „in Ulm sehr bekannt und macht keine Späßchen“.
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