Beziehungsstatus: Es ist kompliziert
Bei der „Kulturwoche Israel“ im Podium eröffnet „Die gläserne Wand“ einen neuen Blick auf das deutsch-israelische Verhältnis – genau wie das Gastspiel „Love Hurts“.
Im Hintergrund des 2011 in Tel Aviv aufgeführten Stücks steht eine Frage von historischem Gewicht: Können, ja dürfen Juden nach dem Holocaust jemals wieder in Deutschland leben? Der jüdische Weltkongress beantwortete diese Frage 1948 mit einem Nein. Viele junge Israelis sehen das heute anders, sie strömen nach Berlin und genießen dort die liberale Atmosphäre – und die im Vergleich zu Israel günstigen Lebenshaltungskosten. An letzteren, genauer gesagt dem Preis eines Schokopuddings bei Aldi, entzündete sich 2014 eine etwas skurrile Debatte. Der junge Israeli Naor Narkis hatte diesen bei Facebook gepostet, verbunden mit dem Aufruf: „Wir wandern nach Berlin aus.“ Eine Aktion, die manchen von Narkis’ Landsleuten fast als Verrat betrachtet wurde.
Es ist kein einfaches Terrain, auf dem sich „Die gläserne Wand“ bewegt. Das Schauspiel dreht sich um Chaya (Julia Baukus), die in Berlin ihr Glück als Tänzerin versucht. Angenehmer Nebeneffekt: Sie ist auch weit weg von Mutter Vicky (Christel Mayr), die, immer noch beherrscht durch ihren Vater, einem Holocaust-Überlebenden, der Tochter stets die Liebe verweigert hat. Doch dann kommt Vicky nach Berlin, im Gepäck die Urne mit der Asche des mittlerweile verstorbenen Opas. Dessen letzter Wunsch war es, in seine Heimatstadt zurückzukehren. Für Vicky eine schwere Prüfung, sogar die Lebensmittel bringt sie aus Israel mit: „Ich habe nicht vor, einen Schekel bei diesen Schweinen auszugeben.“
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