Ein Wegweiser für Senioren
Mithilfe einer 95 Seiten dicken Broschüre und einer Internetseite sollen sich ältere Bürger besser zurechtfinden
Ein sogenannter Seniorenwegweiser soll Neu-Ulmer Bürgern dabei helfen, sich besser in der Stadt zurechtzufinden. Der 95 Seiten Katalog mit Ansprechpartnern und Adressen von unterschiedlichsten Einrichtungen wurde jüngst den Stadträten vorgestellt – gestern wurde schließlich auch die dazugehörige Internetseite präsentiert. Mit einem Klick auf einen virtuellen roten Knopf schaltete Oberbürgermeister Gerold Noerenberg, im Rahmen einer im Edwin-Scharff-Haus stattfindenden Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros, die Homepage frei. „Die Seite ist barrierearm und soll älteren Mitbürgern als Service-Plattform dienen“, erklärte Noerenberg. Der Seniorenwegweiser ist ein Projekt des „Netzwerk Senioren“, das vor zwei Jahren in Neu-Ulm gegründet wurde. In diesem haben sich zahlreiche Institutionen im Stadtgebiet zusammengeschlossen, die mit Seniorenarbeit zu tun haben – von Arbeiterwohlfahrt und Caritas über Hospiz und Familienzentrum bis hin zum Generationentreff und Pflegeheimen. „Uns geht es darum, die verschiedenen Akteure miteinander zu vernetzen, Angebote zu koordinieren und gemeinsame Projekte anzustoßen“, erklärte Markus Heim, einer der Verantwortlichen. Das erste gemeinsame Projekt sei nun der Seniorenwegweiser gewesen, der älteren Menschen bei der Orientierung helfen soll. Gegliedert ist er in die Kategorien: Beratung, Aktiv bleiben, Wohnen im Alter, Häusliche Pflege, Pflegeeinrichtungen, Finanzielle Hilfen sowie Vorsorge und Recht. Übersichtlich gestaltet und in gut lesbarer Schriftgröße können sich Senioren so einen Überblick über die Angebote in der Stadt verschaffen. Ein ähnliches Ziel hatte sich auch die FDP-Fraktion im Neu-Ulmer Stadtrat gesetzt, als sie Ende des vergangenen Jahres im Rathaus den Antrag gestellt hatte, einen Senioren-Stadtplan auf den Weg zu bringen – ähnlich des vor wenigen Monaten vorgestellten Kinder-Stadtplans, in dem Dinge wir Spielplätze, Schulen und Kindergärten eingezeichnet sind. Nachdem die Stadtverwaltung, nach ersten Gesprächen mit Ulm, zunächst Interesse bekundet hatte, erteilte sie den Liberalen nun eine Absage. Im Ausschuss für Bildung, Familie und Kultur erklärte Fachbereichsleiter Ralph Seiffert, dass ein Senioren-Stadtplan auf den ersten Blick zwar einen gewissen Charme habe, aber bei genauerem Hinsehen wenig zielführend sei. Zum einen gebe es mit dem Seniorenwegweiser sowie einer Stadtkarte für Menschen mit Behinderung bereits ähnliche Angebote. Zum anderen sei nicht klar, was ein Senioren-Stadtplan abbilden sollte: „Die Gruppe der Senioren ist so inhomogen, dass es kaum möglich ist, allen Anforderungen gerecht zu werden, ohne jemanden dabei zu diskriminieren“, so Seiffert. Christa Wanke als Sprecherin der FDP-Fraktion zeigte für die Argumentation der Verwaltung kein Verständnis und sprach ihrerseits von einer diskriminierenden Bearbeitung des eigenen Antrags. In anderen Städten gebe es bereits derartige Senioren-Stadtpläne, aber in Neu-Ulm „will die Verwaltung nicht“. Nach einer kurzen, dafür hitzigen Diskussion lehnten die Ausschussmitglieder den Senioren-Stadtplan bei zwei Gegenstimmen ab. (bmi)
Der Seniorenwegweiser liegt im Neu-Ulmer Rathaus, im Bürgerbüro sowie in den teilnehmenden Einrichtungen aus. Im Internet ist er zu finden auf www.seniorenwegweiser-neu-ulm.de
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