Vergessener Literaturstar aus Ulm
Über den Schriftsteller Johann Martin Miller
„An meiner Donau welkendem Gestade/ Von Herbstgewölken eingehüllt/ Irr’ ich und jeden Schritt auf dem verlassnen Pfade/ Begegnet mir des Todes Bild.“ Düstere Verse für einen 25-Jährigen, der in Ulm, seinem Geburtsort, die Donau entlangspaziert. In den Jahren vorher hatte der Verfasser, Johann Martin Miller, freilich ein anderes Leben geführt. Aufgewachsen war er in Leipheim, wo sein Vater zehn Jahre Prediger war. Zum Studium ging er 1770 nach Göttingen, wo er bei seinem Onkel wohnte und auf eine Clique stieß, die als „Göttinger Hainbund“ Literaturgeschichte schrieb.
Zu Gedeihen der Gruppe trug nicht wenig bei, dass die jungen Literaten ihre eigene Dichteritis kräftig gossen: ob Kaffee, „Rheinwein“ oder Punsch, spielte bei den Zusammenkünften keine Rolle. Dabei wurden die Gedichte des Vorbilds Klopstock vorgelesen und diskutiert, man sprach von Freiheit, Deutschland und vom „Tugendgesang“, gab sich den Tränen hin und sang von Eifersucht und Liebe. Miller führte das „Bundesjournal“, das Tagebuch der Gruppe, und steuerte bei den Zusammenkünften eigene Gedichte bei.
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