Auf dem Vormarsch
Unter Stefan Leitl spielt Max Christiansen wieder eine wichtigere Rolle. Wo sich der 20-Jährige noch verbessern will und was er von der heutigen Partie gegen Duisburg erwartet.
Ein kurzer Blick in die Vita von Max Christiansen lässt vermuten, der Mittelfeldspieler zählt bereits zu den etablierten Kräften beim FC Ingolstadt. Ein Bundesligaaufstieg ist da zu lesen, zwei Jahre erste Liga. Dazu der Gewinn der Silbermedaille mit der deutschen Nationalmannschaften bei den Olympischen Spielen in Rio 2016. Aber Christiansen gehört noch immer der Kategorie Talent an, ist gerade einmal 20 Jahre alt.
Ausgerechnet die Teilnahme an Olympia brachte den jungen Fußballer im vergangenen Jahr etwas aus dem Tritt. Hatte er sich zuvor unter Ralph Hasenhüttl einen Stammplatz erkämpft und 19 Bundesligaspiele bestritten, spielte er unter Maik Walpurgis nur noch eine Nebenrolle. Ganze elf Einsätze, davon lediglich fünf von Beginn an, absolvierte Christiansen in der Abstiegssaison. Negative Worte über diese Zeit kommen dem 20-Jährigen freilich nicht über die Lippen. „Ich habe bei allen Trainern unabhängig von meiner Spielzeit sehr viel gelernt“, sagt er professionell. Unbestritten dürfte dennoch sein, dass Christiansen persönlich vom Trainerwechsel zu Stefan Leitl profitiert. „Er kennt mich aus der U21, weiß, was ich kann und sieht mich auf der Position, auf der ich nun eingesetzt werde.“ Seit Leitl im Amt ist, stand Christiansen bei den Auswärtssiegen in Fürth (1:0) und St. Pauli (4:0) jeweils als Achter im Dreiermittelfeld in der Startelf. Er profitiert auch davon, nun wieder komplett fit zu sein. Ein Muskelfaserriss kurz vor Saisonbeginn hatte Christiansen die ersten Saisonspiele gekostet. Nun sieht er sich selbst wieder bei 100 Prozent.
„Max ist ein junger Spieler mit viel Potenzial. Es macht große Freude, ihn zu betreuen“, sagt Leitl. „Er ist ein sehr laufstarker Spieler, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht.“ Lediglich am Nachschiebeverhalten und Torabschluss gelte es noch zu arbeiten. Darin will sich auch Christiansen verbessern. „Ich muss an meiner Defensivarbeit arbeiten und gerade auf meiner Position torgefährlicher werden.“
Ein Tor hat Christiansen in seiner Profikarriere erst erzielt. Die nächste Gelegenheit bietet sich am heutigen Dienstag (18.30 Uhr), wenn der MSV Duisburg zu Gast ist. „Der 4:0-Sieg in St. Pauli gibt uns vom Ergebnis und der Spielweise natürlich Selbstvertrauen“, sagt Christiansen. Gleichzeitig warnt er, den Aufsteiger nach dessen jüngster 1:6-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg zu unterschätzen. Das Spiel, so Christiansen, hätte „nicht so ausgehen müssen“.
Auch Stefan Leitl betont, dass dem MSV beide Siege der laufenden Saison auswärts gelungen seien (2:1 in Heidenheim, 4:0 in Bielefeld). Mit seinem Team will er unabhängig davon an die Leistung vom Samstag anknüpfen. „Die Aufarbeitung war einfach. Wir haben gutes Pressing gespielt und hatten gute Umschaltaktionen. Nun müssen wir alles Positive mitnehmen.“ Um in der „englischen Woche“ möglichst Kräfte zu schonen, kündigt Leitl an, rotieren zu wollen. „Das würde unseren Entwicklungsprozess nicht stören. Die Mannschaft besteht nicht aus elf oder zwölf Spielern, sondern ist eine Gruppe aus 20 Leuten.“ Verzichten muss der FC Ingolstadt womöglich auf Alfredo Morales, der in Hamburg wegen eines Pferdekusses frühzeitig ausgewechselt werden musste. Zurück in den Kader kehrt hingegen Romain Brégerie, der wegen einiger Fehler eine schöpferische Pause erhielt. „Romain ist ein sensibler Spieler. Er sollte durchschnaufen, abhaken und nur nach vorne schauen“, so Leitl.
Mögliche Aufstellung Nyland – Träsch, Matip, Wahl, Paulo Otavio – Schröck (Christiansen), Cohen, Kittel – Lex, Lezcano (Kutschke), Colak
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