Der Roboter: Kollege oder Konkurrent?
Der Schalterhersteller Valeo in Wemding kooperiert verstärkt mit den Hochschulen. Es geht auch darum, dass Roboter den Menschen künftig stärker unterstützen sollen
Nijazis Alijas Kollege ist der Traummitarbeiter eines Fabrikbesitzers: Er meckert nicht, ist 24 Stunden einsatzbereit und eigentlich nie krank. Wobei, ganz stimmt das nicht, denn auch um einen Roboter muss sich jemand kümmern – ihn anweisen, sprich: programmieren, ihn warten und gegebenenfalls reparieren. Bei Valeo in Wemding arbeiten beide Hand in Hand – menschliche Arbeiter als auch unterstützende Robotersysteme. An jenen automatisierten Systemen und ihrem Einsatz in der tagtäglichen Fertigung forscht man im Landkreis. Maßgeblich beteiligt sind hier das Technologie Centrum Westbayern (TCW) mit dem Hochschulstandort Nördlingen, die Hochschule Augsburg, aber eben auch, als direkt unterstützende Stifter, Firmen in der Region, wie etwa Valeo. Gestern haben die Verantwortlichen der Forschungseinrichtungen und des großen Zulieferers für die Automobilindustrie einen Stiftervertrag im Wemdinger Werk unterschrieben. Davon versprechen sich beide Seiten viel. Karl-Heinz John von Valeo macht keinen Hehl daraus, dass Kooperationen, die der Betrieb ja auch finanziell unterstützt, eine sogenannte „Win-win-Situation“ darstellen sollten. Der Fachkräftemangel sei keine Mär, sondern Realität. Deshalb gelte es, bereits früh anzusetzen und Studenten zu gewinnen – und auch langfristig zu binden. Das geschehe etwa über die aktive Unterstützung von Forschungsprojekten der Hochschulstandorte Nördlingen und Augsburg. Auch das TCW ist als Forschungs- und technologische Dienstleistungseinrichtung dabei stark eingebunden.
Wie John erklärt, verfüge man zwar über einen stabilen Stamm von fast 1400 Mitarbeitern am Standort Wemding, dennoch müsse man vorausschauend planen in puncto Personal. Es verschiebe sich vieles – die Produktion laufe teils stark automatisiert ab. Das heiße nicht, dass der klassische Arbeiter in der Fertigung von Schalteranlagen überflüssig werde – allerdings seien durch die Robotersysteme künftig mehr und mehr Facharbeiter, Meister und Ingenieure gefragt, die den stärker automatisierten Betrieb beaufsichtigen, programmieren und warten können. Josef Wolf ist Geschäftsführer des TCW in Nördlingen. Er betont, dass die Nachwuchsgewinnung neben der Forschung und Weiterbildung zu einem bedeutenden Pfeiler der Arbeit seiner Einrichtung geworden ist. Man gehe inzwischen sogar in die Kindergärten, um das Technikinteresse zu wecken. Entscheidend sei indes auch die Zusammenarbeit mit den Realschulen, um Arbeits- und Forschungsfelder sowie die Betriebe bekannt und vertraut zu machen.
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