Ermittlungen gegen Bruder des Attentäters von Toulouse
Pariser Staatsanwaltschaft wirft Abdelkader Merah, dem Bruder des Serienkillers, Mittäterschaft vor.
Unter dem Vorwurf der Mittäterschaft und des Diebstahls wurde der Bruder des getöteten Attentäters von Toulouse, Abdelkader Merah, am Sonntag einem Richter vorgeführt. Wie die Staatsanwaltschaft in Paris mitteilte, werden dem 29-Jährigen Beihilfe zum Mord an sieben Menschen und Verschwörung zur Vorbereitung von Terrorakten vorgeworfen.
Helfer der Mordserie
Der am Donnerstag von der Polizei getötete Attentäter Mohamed Merah hatte behauptet, allein für den Tod von sieben Menschen verantwortlich zu sein. Zwar war der 23-Jährigen während seiner Taten allein, doch besteht der Verdacht, dass er Unterstützung von Helfern erhielt. Insbesondere soll er deutlich über seinen bescheidenen finanziellen Mitteln gelebt haben.
Abdelkader Merah werde zudem Diebstahl zur Last gelegt. Aus Polizeikreisen berichten, dass er beim Diebstahl des Motorrollers dabei war, mit dem sein Bruder unterwegs war, als er sieben Menschen erschoss.
Abdelkader Merah war am Mittwoch zusammen mit seiner Lebensgefährtin in ihrem Haus südlich von Toulouse festgenommen worden und befand sich seitdem in Polizeigewahrsam. Am Sonntagmorgen lief die bei Terrorfällen gültige 96-stündige Frist aus, nach der Verdächtige angeklagt oder freigelassen werden müssen. Zwei Stunden vor Ablauf der Frist wurde die Lebensgefährtin aus der Haft entlassen. Ihr Anwalt hatte am Samstag jede Verwicklung seiner Mandantin in den Fall zurückgewiesen.
Bruder ist "stolz" auf Serienkiller
Wie aus Polizeikreisen verlautete, zeigte sich Abdelkader Merah bei der Vernehmung "stolz" angesichts der Taten seines Bruders Mohamed Merah. Er gab an, nichts von den Plänen des 23-Jährigen gewusst zu haben, der insgesamt sieben Menschen erschoss. Die Brüder sollen in Toulouse einer Salafistengemeinde angehört haben. dpa/afp
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