Reiseveranstalter sagen Israel-Touren ab: Das sollten Urlauber wissen
Zuerst haben mehrere Fluggesellschaften ihre Flüge nach Israel eingestellt. Jetzt ziehen mehrere Reiseveranstalter nach. Einige Tipps für Reisende.
Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen sagen alle Israel-Rundreisen bis zum 31. August ab. Auch Kunden, die lediglich Bausteine gebucht haben, sollten ihre Reisepläne noch einmal überdenken, teilt die DER Touristik mit, zu der die drei Veranstalter gehören.
Kunden könnten bis zum 31. August kostenlos umbuchen oder stornieren. Bis zu diesem Termin nehmen die Veranstalter auch keine Neubuchungen mehr für Israel entgegen. Anfang des Monats hatten die Veranstalter bereits Israel-Reisen bis Ende Juli angesagt.
Das Auswärtige Amt hält unterdessen seine Reise- und Sicherheitshinweise für Israel und die palästinensischen Gebiete ständig aktuell. Für den Gazastreifen gibt es eine Reisewarnung. Von nicht notwendigen Aufenthalten im Grenzgebiet zum Gazastreifen rät das Ministerium in einem Radius von 40 Kilometern ab. Das Auswärtige Amt empfiehlt zudem, vor einer Reise nach Israel und in die palästinensischen Gebiete die Entwicklungen vor Ort genau zu verfolgen.
Wichtige Fragen und Antworten für Urlauber
Was sollten Touristen tun, die schon vor Ort sind?
Laut Auswärtigem Amt gibt es für Israel derzeit "keine konkreten Hinweise auf eine gezielte Gefährdung von Ausländern". Das Ministerium rät aber zu "erhöhter Aufmerksamkeit", besonders bei Besuchen im Westjordanland und in der Altstadt von Jerusalem. Größere Menschenansammlungen sollten gemieden werden. Zudem empfiehlt das Auswärtige Amt, sich über die Lage von Schutzräumen und das Verhalten bei Raketenangriffen zu informieren und Anweisungen des israelischen Zivilschutzes Folge zu leisten. Deutsche, die sich in Israel oder den palästinensischen Gebieten aufhalten, können sich online auf einer Krisenvorsorgeliste registrieren.
Wie verhalten sich Fluggesellschaften angesichts der Raketenangriffe?
Seit dem wahrscheinlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine haben sich die Sorgen um die Sicherheit der zivilen Luftfahrt verstärkt. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) empfahl, den Ben-Gurion-Flughafen von Tel Aviv vorerst nicht anzufliegen. Zahlreiche internationale Fluggesellschaften streichen seit Dienstag ihre Flüge dorthin. Der Lufthansa-Konzern und Airberlin nehmen auch am Donnerstag nicht Kurs auf Tel Aviv.
Was passiert mit meiner Flugbuchung?
Die Lufthansa Group bot Passagieren, deren Flug gestrichen wurde, an, kostenlos umzubuchen oder den Ticketpreis zu erstatten. Zu dem Konzern gehören neben der Lufthansa auch Swiss, Austrian Airlines und Germanwings. Auch bei Airberlin können Kunden, deren Flug annulliert wurde, kostenlos stornieren oder auf einen Flug bis Ende August umbuchen. Gästen, die über einen Reiseveranstalter gebucht haben, empfahl die Fluggesellschaft, sich an diesen zu wenden.
Wie reagieren die Reise-Anbieter in der aktuellen Situation?
Zahlreiche Veranstalter haben ihre Reisen für die kommenden Wochen bereits komplett abgesagt, teilweise bis in den August hinein. So strichen beispielsweise TUI und DER Touristik alle Rundreisen bis Ende Juli. Bei TUI besteht zudem bis Ende des Monats ein Buchungsstopp für Reisen nach Israel. Urlauber mit einer Anreise bis zum 31. Juli können kostenlos umbuchen. Auch Studiosus sagte Reisen nach Israel ab, die nächsten sind erst im September vorgesehen. Dann beginnt nach Angaben des Deutschen Reiseverbands die eigentliche Zeit für Rund- und Studienreisen durch Israel.
Habe ich ein Recht darauf, meine Reise kostenlos zu stornieren?
Zahlreiche Veranstalter akzeptieren kostenlose Stornierungen nur bei einer offiziellen Reisewarnung des Auswärtigen Amtes - die gibt es für Israel nicht. Viele Anbieter bieten aber von sich aus Umbuchungen oder Stornierungen an.
Hilft mir eine Reiserücktritt-Versicherung?
Selbst wer eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen hat, ist bei Streit mit dem Reiseveranstalter nicht auf der sicheren Seite. Die Police schließt Ereignisse höherer Gewalt wie Anschläge oder Naturkatastrophen regelmäßig aus. Sie deckt nur persönliche Risiken ab, etwa eine schwere Krankheit oder den Tod eines Angehörigen vor Reiseantritt. dpa/afp
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