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  3. Harvey Weinstein: Sexuelle Belästigung: Die Weinstein-Affäre erreicht Europa

Harvey Weinstein
18.10.2017

Sexuelle Belästigung: Die Weinstein-Affäre erreicht Europa

Noch nie ist eine Hollywoodgröße so schnell so tief gefallen wie Harvey Weinstein.
Foto: Remy De La Mauviniere, dpa

Dutzende Schauspielerinnen werfen dem Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein sexuelle Belästigung vor - und haben damit weltweite Kampagnen gegen übergriffige Männer ausgelöst.

Der Skandal um Hollywoodproduzent Harvey Weinstein hat seit dieser Woche ein Hashtag, ein Schlagwort im Internet. Unter #MeToo ("Ich auch") schreiben unzählige Frauen, welche Erfahrungen sie mit Chauvinismus, Sexismus und Übergriffen gemacht haben. Nicht nur in den USA, sondern auch in vielen anderen Ländern wie Deutschland und Frankreich. Das erinnert an die deutsche Internetaktion #Aufschrei. Die löste 2013 nach Sexismus-Vorwürfen gegen den FDP-Politiker Rainer Brüderle ein gewaltiges Echo aus. Endlich, so schien es, wurde Frauen zugehört, wenn sie über Altherrenwitze und Schlimmeres klagten.

Viele merkten erst da, wie groß das Ausmaß wirklich ist. Noch hört man von deutschen Schauspielerinnen nur anonym, dass die sogenannte Besetzungscouch auch hierzulande kein Klischee ist. Sie habe mitbekommen, dass ein Regisseur Drehtage danach vergebe, ob ihn die Frau sexuell befriedige, sagt eine deutsche Schauspielerin, die nicht will, dass man ihren Namen nennt.

Als Kate Winslet den Oscar bekam, dankte sie Produzent Weinstein absichtlich nicht

Hört man sich in der deutschen Filmbranche um, stößt man vor allem auf Zurückhaltung. Die besonders einflussreichen und bekannten Frauen sagen auf Anfrage nichts. Eine Filmemacherin erzählt, dass sie sich schon mit einer Kollegin ausgetauscht hat: "Wir haben festgestellt, dass wir niemanden kennen, dem im Job noch nicht mindestens Anzüglichkeiten, Busen- oder Hinterngegrapsche passiert sind – inklusive mir." Auch in Amerika trauten sich Stars jahrelang nicht, die Wahrheit über Weinstein auszusprechen.

Kate Winslet bekam 2009 den Oskar - dass sie ihren Filmproduzenten Harvey Weinstein in der Dankesrede nicht erwähnte, hat seinen Grund.
Foto: Michael Yada, dpa

Als Kate Winslet 2009 den Oscar für ihre Hauptrolle in der amerikanisch-deutschen Verfilmung von Bernhard Schlinks Roman "Der Vorleser" entgegennahm, dankte sie zig Kollegen und Hollywoodgrößen – nur ausgerechnet der Name des Hauptproduzenten Harvey Weinstein kam ihr nicht über die Lippen. "Das war völlig absichtlich", sagte der britische Star jetzt. "Wenn sich jemand nicht benimmt – warum soll ich ihm danken?"

Kommentar eines Chefredakteurs: "Einmal werde ich dich flachlegen"

In Frankreich reagieren die Frauen inzwischen weniger subtil: Neben der #MeToo-Kampagne gibt es hier den unmissverständlichen Aufruf "Verpfeif dein Schwein" ("Balance ton porc"). Gestartet hat ihn die in New York lebenden Französin Sandra Muller. Zigtausende Tweets gingen bereits raus. Zu lesen sind erschütternde Erlebnisberichte wie dieser der französischen Radio-Journalistin Giulia Foïs: "Ein Chefredakteur, großer Radiosender, schmaler Flur, packt mich am Hals: 'Einmal werde ich dich flachlegen, ob du es willst oder nicht.'"

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Es ist eine wahre Welle, die vom Weinstein-Skandal ausgelöst wurde und die zeigt, dass es sich bei dessen brutal-respektlosem Umgang mit Frauen nicht um einen Einzelfall handelt. Ähnliche Verfehlungen von Männern in Machtpositionen passieren offensichtlich ständig in den verschiedensten Branchen, von der Politik über die Medien bis zur Privatwirtschaft.

Französische Staatssekretärin will Sexualstrafrecht verschärfen

Ein ähnlicher Aufschrei erfolgte in Frankreich bereits im Mai 2011, als der damalige Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, nach Vergewaltigungsvorwürfen eines Zimmermädchens in einem New Yorker Hotel festgenommen wurde. In der Folge meldeten sich immer mehr Frauen, die er belästigt hatte. Auch damals traute sich lange niemand, etwas zu sagen, was viele wussten. 2016 musste der grüne Politiker Denis Baupin nach schweren Vorwürfen mehrerer Kolleginnen von seinem Posten als Vize-Präsident der Nationalversammlung zurücktreten.

Inzwischen bereitet die für Frauenfragen zuständige Staatssekretärin Marlène Schiappa ein Gesetz zur Verschärfung des Sexualstrafrechts vor, um die Verjährungsfrist zu verlängern, sexuelle Belästigung auf der Straße zu ahnden und ein Mindestalter für einvernehmlichen Sex festzulegen.

Auch in der französischen Filmszene gelte es für die meisten als "natürlich, ja normal", wenn eine Frau sich "hochschlafen" müsse, schrieb die Schauspielerin Isabelle Adjani in einem engagierten Gastbeitrag in einer Zeitung. Das Spiel der Verführung werde oft zum Vorwand für Gewalt benutzt, die Frau gar als mitschuldig angesehen, aber: "Wenn eine Schauspielerin verführerisch sein will, dann um eine Rolle zu bekommen, nicht um sich vergewaltigen zu lassen!" (mit dpa)

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