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G20-Gipfel 2017
07.07.2017

Der Gipfel der Gewalt: Anti-G20-Protest eskaliert

Am Freitag gab es beim Protest gegen den G20-Gipfel wieder Ausschreitungen in Hamburg.
Foto: David Young (dpa)

Drinnen diskutieren die Politiker beim G20-Gipfel 2017. Draußen werfen Vermummte Pflastersteine und Böller, Autos und Mülltonnen brennen. Und die Polizei reagiert mit Härte.

Vielleicht hilft ja Beethoven. Am frühen Freitagabend, als die ersten Schlachten buchstäblich geschlagen sind, draußen, auf Hamburgs Straßen, und drinnen, beim Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer, bittet die Kanzlerin ihre Gäste in die neue Elbphilharmonie. Kent Nagano dirigiert dort Beethovens 9. Sinfonie, die Ode an die Freude, ein orchestrales Bekenntnis zur Einheit in Vielfalt und seit mehr als 40 Jahren die offizielle Hymne Europas. „Alle Menschen werden Brüder“, heißt es in einer von Friedrich Schillers Textzeilen dazu – und wer will, mag darin auch eine subtile Aufforderung sehen, doch wieder etwas enger zusammenzurücken in der Welt. Menschlich. Politisch. Wirtschaftlich.

Hamburg, Messegelände. Es dauert ein paar Minuten länger als geplant, bis alle Staats- und Regierungschefs sitzen und die Kanzlerin sie mit einer kurzen Eröffnungsrede auf die großen globalen Herausforderungen vom Klimaschutz bis zum Kampf gegen den Terrorismus einstimmt, die sie hier bis Samstagnachmittag mit ihnen erörtern will. „Wir freuen uns“, hat sie zuvor noch gesagt, „in der maritimen Stadt Hamburg zu sein.“ Was sich in dieser Stadt abspielt, in der sie vor knapp 63 Jahren geboren wurde, realisiert Angela Merkel erst allmählich.

So fern und doch so nah: Die ersten Bilder aus der Gipfelrunde zeigen eine entspannte Kanzlerin im Kreise der Großen und Mächtigen, einträchtig in elegante weiße Ledersessel drapiert, mittendrin ein strahlender Donald Trump. Die Bilder, die die Welt bis dahin von diesem Treffen gesehen hat, zeigen brennende Autos, Blaulichter und Rauchfahnen über der Hansestadt, die einen dunklen Schatten auf die Konferenz der G20 werfen.

G20-Gipfel 2017: Gewaltbereite Autonome sind in ganz Hamburg unterwegs

Begonnen hat der erste Gipfeltag, wie der Abend zuvor zu Ende gegangen ist – mit heftigen Auseinandersetzungen zwischen militanten Demonstranten und der Polizei. Schwerste Krawalle, stundenlange Straßenschlachten, mehr als 160 verletzte Beamte, dutzende von Festnahmen: Als die Polizei am Freitagmorgen noch die Bilanz der vorangegangenen Krawallnacht zieht, brennt es bereits wieder an vielen Ecken – buchstäblich. Marodierende Linksextremisten ziehen in kleinen Gruppen durch die Stadt und zünden Autos an. Wenig später muss die Einsatzleitung mehrere Hundertschaften Verstärkung aus dem gesamten Bundesgebiet anfordern, obwohl sie schon mehr als 19000 Beamte aus ganz Deutschland zusammengezogen hat, um den Gipfel zu schützen. „Es gibt immer noch zusätzliche Alarmierungsstufen“, sagt Innensenator Andy Grote. „Die sind jetzt ausgelöst worden.“

Mit dem offiziellen Beginn des Treffens herrscht in einem weiten Bereich um das Messezentrum Demonstrationsverbot. Trotzdem versuchen Gipfelgegner, die Zufahrten zur großräumig abgeriegelten Sicherheitszone zu blockieren und die Delegationen der Staats- und Regierungschefs aus aller Welt an der Einfahrt zu hindern. Mit schwerem Räumgerät muss die Polizei mehrere Betonpoller entfernen, die Demonstranten auf die Straße gehievt haben. An Verkehrsknotenpunkten wie dem Berliner Tor und den Landungsbrücken am Elbufer kommt es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten, die den Ablauf des Gipfels stören wollen, und der Polizei. Immer wieder setzen die Beamten Wasserwerfer ein und können doch nicht verhindern, dass die ersten Zweifel an ihrer Einsatzplanung laut werden: Überfordert? Schlecht geplant? Oder war es ein Fehler, diesen Gipfel nach Hamburg zu vergeben, einer Hochburg der Autonomen?

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Ausschreitungen gegen den G20-Gipfel in Hamburg. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen vermummte Demonstranten ein. Auch am Freitag eskalierte die Lage wieder.
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Anti-G20-Proteste in Hamburg eskalieren
Foto: Axel Heimken

Weil die Lage vor dem Quartier von US-Präsident Donald Trump, dem Gästehaus des Hamburger Senats, derart aufgeheizt ist, kann dessen Ehefrau Melania nicht am Programm für die Partner der Staats- und Regierungschefs teilnehmen, das Joachim Sauer, der Ehemann der Kanzlerin, leitet. Geplant ist unter anderem ein Besuch im Klima-Rechenzentrum, der aber wegen der Ausschreitungen abgesagt wird. Auch auf die Rundfahrt durch den Hamburger Hafen muss die First Lady verzichten. Solange noch Straßen blockiert sind, kann die Polizei ihrer Wagenkolonne keine Freigabe erteilen. Stundenlang sitzt Melania Trump in ihrer Unterkunft fest.

Besonders schwierig zu kontrollieren sind für die Beamten die vielen kleinen Gruppen gewaltbereiter Autonomer, die sich über die ganze Stadt verteilt haben. Teilweise herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände: Im Stadtteil Altona unweit des Tagungsgeländes greifen rund 60 vermummte Gewalttäter eine Gruppe von Polizisten an, demolieren Streifenwagen und bewerfen die Ordnungshüter mit Steinen und sogenannten Polenböllern – in Deutschland verbotene Knallkörper von erheblicher Sprengkraft.

Auch ein Revier der Bundespolizei am Bahnhof Altona attackieren die militanten Gipfelgegner. Im Internet kursieren Videos, auf denen eine Gruppe Vermummter durch die Elbchaussee zieht und mit bengalischen Feuern Autos abfackelt. Andere Aufnahmen, gefilmt aus einem fahrenden Wagen, zeigen eine Allee, in der am Straßenrand zahlreiche Fahrzeuge und Müllcontainer in Flammen stehen. Die Feuerwehr ist nirgends zu sehen. Die Polizei berichtet von Beamten, die durch Angriffe mit Stahlkugelschleudern verletzt wurden. Ein Hubschrauber sei mit einer Leuchtrakete angegriffen, aber nicht getroffen worden. Auf der anderen Seite verletzen sich elf Demonstranten schwer, als sie über eine mit einem Absperrgitter gesicherte Mauer klettern. Aus vier Metern Höhe stürzen sie ab, als das Gitter unter ihrem Gewicht zusammenbricht.

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Trump und Putin treffen sich beim G20-Gipfel zum ersten Mal

Während die Lage in der Stadt immer unübersichtlicher wird, Polizisten mit Molotowcocktails beworfen werden und in der Innenstadt Barrikaden aus alten Fahrrädern und Mülltonnen brennen, führt Angela Merkel in der Messe routiniert Regie und bewirtet ihre Gäste mit Landhuhn-Frikassee, gebratenen Flusskrebsen und schwarzem Reis. Nicht von ungefähr, sagt sie, habe sie als Symbol für das Treffen den Kreuzknoten gewählt, zwei ineinander verschlungene Taue, die als Symbol für internationale Zusammenarbeit in stürmischen Zeiten stehen sollen: „Je größer die Belastung, umso fester wird er.“

Auch das kann man, wie die Ode an die Freude, als kleinen Wink mit dem diplomatischen Zaunpfahl verstehen: Mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sind solche Treffen unberechenbarer geworden, umso fester sollen nun die anderen zusammenhalten, findet die Kanzlerin. Nicht nur beim Klimaschutz, auch beim Thema Handel trennen Trump und die anderen Gipfelteilnehmer Welten. „Wir sind in gehobener Kampfesstimmung“, sagt Jean-Claude Juncker, der Präsident der EU-Kommission. Beim obligatorischen Familienfoto steht Trump allerdings nicht so weit außen, weil er von den Kollegen ausgegrenzt würde. Nach dem strengen Protokoll solcher Veranstaltungen rückt ein Regierungschef umso weiter an den Gastgeber in die Mitte heran, je länger er im Amt ist. Bei Trump sind das erst sechs Monate.

Er selbst teilt der Welt schon am frühen Morgen mit, was er von diesem Tag in Hamburg erwartet. „Ich freue mich auf die Treffen mit den Weltführern heute, einschließlich des Treffens mit Wladimir Putin“, twittert er. Und fügt hinzu: „Viel zu diskutieren.“ Dass Putin und er sich später mit ein paar Vertrauten zu einem geopolitischen Privatissimum treffen, während die Kanzlerin mit den anderen noch über den Klimaschutz diskutiert, ist natürlich ein kleiner Affront.

Wladimir Putin und Donald Trump trafen sich beim G20-Gipfel 2017 zum ersten Mal.
Foto: Evan Vucci (dpa)

Trump hat das globale Klimaabkommen aufgekündigt, Putin trägt es eher pflichtschuldig mit. Für beide, so scheint es, gibt es im Moment Wichtigeres zu besprechen. Die Lage in der Ukraine. Die Krise in Syrien. Der Verdacht, Russland habe sich in den US-Wahlkampf eingemischt. Das Verhältnis zwischen den Großmächten ist so schlecht wie lange nicht. Erst recht, nachdem Trump Russland am Donnerstag „destabilisierendes Verhalten“ vorgeworfen und sich demonstrativ zum Beistandspakt der Nato bekannt hat.

Das Treffen in Hamburg ist ihr erstes überhaupt, ein vorsichtiges Beschnuppern, das allerdings mehr als zwei Stunden dauert, deutlich länger als geplant. Dann müssen Trump und Putin weiter, in der Elbphilharmonie wartet die Kanzlerin mit ihrer Ode an die Freude. Auch dort hat die Polizei am Abend große Mühe, den Gipfelgegnern den Weg zum Konzerthaus abzuschneiden. Nach ein paar etwas ruhigeren Stunden rüstet sich der berüchtigte schwarze Block mit tausenden von vermummten, gewaltbereiten Autonomen für die nächsten Straßenschlachten.

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