Israelis unter Feuer
Explosion in Indien verletzt vier Personen. Netanjahu beschuldigt den Iran
Neu-Delhi/Tiflis/Jerusalem Bei Anschlägen auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien sind am Montag vier Menschen verletzt worden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, der Iran sowie die libanesische Hisbollah-Miliz seien für diese Taten verantwortlich. Teheran sei „der größte Exporteur von Terror auf der Welt“. Israelische Vertretungen weltweit wurden aus Furcht vor weiteren Anschlägen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Eine 42-jährige israelische Diplomatin, zugleich Ehefrau des Militärattachés an der Botschaft, wurde bei dem Anschlag in Neu-Delhi schwer verletzt. Die indische Polizei suchte nach einem Motorradfahrer, der laut Augenzeugen offenbar kurz vor der Explosion einen Sprengsatz am Wagen der Diplomatin befestigt hatte. Außer der Frau wurden drei weitere Menschen verletzt.
In der georgischen Hauptstadt Tiflis wurde ein ähnlicher Anschlag nur knapp verhindert. Unter der Limousine des israelischen Botschafters sei ein Sprengsatz entdeckt und entschärft worden, teilte das Innenministerium der Kaukasus-Republik mit. Der Fahrer des Botschafters habe ein mit Klebeband befestigtes Paket unter dem Wagen gesehen und die Polizei alarmiert.
Netanjahu sagte: „Es gab in den letzten Monaten mehrere solcher Versuche, Anschläge gegen israelische Staatsbürger und Juden in verschiedenen Ländern zu verüben.“ Er nannte unter anderem Thailand und Aserbaidschan. Man habe bisher in Zusammenarbeit mit den örtlichen Sicherheitskräften alle Anschläge vereiteln können. Außenminister Avigdor Lieberman warnte, man werde Angriffe auf israelische Staatsbürger nicht tolerieren.
Spekulationen über Racheakte
Israelische Medien vermuteten einen Zusammenhang der Vorfälle mit dem vierten Jahrestag der Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Emad Maghanija. Der Top-Terrorist war im Februar 2008 in Damaskus mit einer Bombe getötet worden. Hisbollah hatte Israel für die Tat verantwortlich gemacht und Rache geschworen. Der israelische Rundfunk berichtete, es bestehe aber eventuell auch eine Verbindung zur Anschlagsserie auf iranische Atomwissenschaftler, hinter der Israels Geheimdienst Mossad vermutet worden war. (dpa, afp)
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