Kiew: Deutschland drängte Timoschenko zu umstrittenem Gasvertrag
Die Ukraine hat der Bundesregierung eine Mitschuld an dem Gasvertrag mit Russland gegeben. Wegen des umstrittenen Deals sitzt die ehemalige Regierungschefin Timoschenko in Haft.
Deutschland und andere europäische Staaten hätten Timoschenko dazu gedrängt, den Vertrag zu unterschreiben, sagte der ukrainische Außenminister Konstatin Grischtschenko in einem Gespräch mit der italinischen Zeitung "Corriere della Sera", das am Freitag von seiner Behörde veröffentlicht wurde. Sie habe sich damit über die Entscheidung ihres eigenen Kabinetts hinweggesetzt, so der Außenminister. Die Europäische Union fürchtete damals eine Eskalation des "Gaskrieges" zwischen der Ukraine und Russland, als Moskau den Gashahn zudrehte und Wohnungen auch in der EU tagelang kalt blieben.
Timoschenko seit Oktober 2011 in Haft
Die 51 Jahre alte Timoschenko wurde im Oktober des letzten Jahres wegen angeblichen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt. "Sie verübte eine Straftat, die negative Folgen für die nationale Sicherheit und die Perspektiven der ukrainischen Wirtschaft hatte", verteidigte Außenminister Grischtschenko das als politisch motiviert kritisierte Urteil. dpa/AZ
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