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Trauriger Rekord
06.12.2012

Noch nie starben in Deutschland so viele Tiere bei Versuchen

403490 Ratten starben 2011 in deutschen Tierversuchslaboren.
Foto: Jörg Schollenbruch

Noch nie starben in Deutschland so viele Tiere in Laboren wie 2011. Trotz neuer Gesetze und Alternativen zählt die Statistik der Bundesregierung 2,9 Millionen Experimente.

Sie werden verstümmelt, verstrahlt, vergast, verbrannt und getötet. Die Tierrechtsorganisation Peta beschreibt auf ihrer Internetseite sehr anschaulich, welche Qualen Tiere in Tierversuchslaboren zu erleiden haben. Und die Zahl der Tiere, die für medizinische und wissenschaftliche Tests herhalten müssen, steigt seit Jahren kontinuierlich. Das belegt die aktuelle Statistik der Versuchstierzahlen, die jetzt vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht wurde. Darin steht deutlich: An rund 2,9 Millionen Tiere wurden im vergangenen Jahr Test durchgeführt. Das sind knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Ein trauriger Rekord.

Über zwei Millionen Mäuse starben 2011 bei Tierversuchen

Dabei werden überwiegend Mäuse eingesetzt. Über zwei Millionen waren es 2011. Heinz Paula, Tierschutzbeauftragter der SPD-Fraktion im Bundestag, hat dafür eine einfache Erklärung: „Mäuse sind einfach in ihrer Haltung und in großen Mengen verfügbar.“ Dazu kommt, dass sich ihre genetischen Informationen leicht verändern lassen. Paula setzt sich seit Jahren für eine Reduzierung von Tierversuchen ein, die oft unnötig sind. So könnte man bei einem Test auf Augenreizungen statt eines Kaninchens ebenso gut die Haut eines Eies hernehmen. „Es gibt genügend Alternativmethoden. Aber ich habe den Eindruck, das hat man schon immer so gemacht, darum macht man es weiter so.“

Die Bundesregierung ist der selben Meinung: „Unser Ziel ist es, die Zahl der Versuchstiere auf ein Minimum zu beschränken“, sagte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner unserer Zeitung. „Wir müssen alles tun, um Tierversuche so weit wie möglich zu ersetzen, deshalb fördern wir mit Hochdruck alternative Methoden“, betont die CSU-Politikerin.

Mediziner drängen auf Förderung von Alternativmethoden

Für Silke Bitz, Biologin bei „Ärzte gegen Tierversuche“, sind die Aussagen der Politiker leere Worte. Ihrer Meinung nach müsste die Politik tierfreie Alternativmethoden viel stärker finanziell fördern. Vier Millionen Euro seien es derzeit, die die Regierung bundesweit dafür jährlich vorsieht. Im Vergleich zu den 80 Millionen Euro, die allein der Bau eines einzigen Tierversuchlabors nicht selten verschlingt, sei das nur eine sehr kleine Summe.

Dazu kommt: Damit ein Medikament zugelassen werden kann, sei bislang ein Tierversuch notwendig. „Das macht zwar keinen Sinn, aber es ist gesetzlich vorgeschrieben“, sagt Bitz. Nur auf diese Weise könnten sich die Hersteller rechtlich absichern. Für die Tierversuchsgegnerin Bitz ist das ein Irrsinn.

Für sie sind Tierversuche nicht nur ein antiquiertes System, sondern „wissenschaftlich eine Sackgasse“. Denn Substanzen wirkten im Menschen ganz anders. Amerikanische Gesundheitsbehörden hätten belegt, dass 92 Prozent aller Medikamente, die im Tierversuch ein Ok bekommen haben, bei der klinischen Studie aussortiert werden müssen. Von den verbleibenden acht Prozent werde dann später noch einmal die Hälfte vom Markt genommen, weil sie nicht richtig wirken oder gefährliche Nebenwirkungen hätten. Nebenwirkungen, die laut Schätzungen allein in Deutschland für 60 000 Menschen tödlich enden, wie Bitz betont. Sie plädiert daher für aussagekräftige Alternativmethoden wie Computersimulationen oder Forschung an menschlichen Zellen. „Tierversuche sind im Prinzip ein Lotteriespiel“, sagt die Biologin.

"Das Leid beginnt nicht erst im Labor"

Doch neben den Auswirkungen für den Menschen dürfen die Tiere nicht vergessen werden, die extra für die Versuche gezüchtet werden. „Das Leid beginnt nicht erst im Labor“, kritisiert Bitz. Zuvor schon werden die Tiere in Einzelkäfigen gehalten und zum Teil durch grausame Methoden gefügig gemacht.

So können sich laut Tierversuchskritikern Experimente an Affen über viele Jahre erstrecken. Dabei wird unter anderem getestet, wie Affen zählen oder auf bestimmte Gesichter reagieren. Doch dazu müssen die Tiere stundenlang fixiert werden. Damit sie das über sich ergehen lassen, werden sie mit monatelangem Flüssigkeitsentzug zur Kooperation gezwungen. Ein anderes Beispiel: Der Anteil genveränderter Tiere steigt, doch das hat seinen Preis. „Bis das erzeugte Tier den Wünschen entspricht, gibt es einen unglaublichen Ausschuss“, sagt Bitz. Zwischen 90 und 99 Prozent können nicht eingesetzt werden und „werden wie Abfall entsorgt“.

Der Bundesverband der Tierversuchsgegner will die Rekordzahlen zum Thema im Bundestagswahlkampf machen: „Nächstes Jahr kann jeder entscheiden, wem er seine Stimme gibt“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Christiane Baumgartl-Simons. Zwar hält auch sie ein absolutes Verbot derzeit für unrealistisch. Doch sie ist sicher: „Ob in 30 oder in 50 Jahren, das Ende wird kommen.“

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