Trainer auf dem Prüfstand
Deschamps, Capello und van Gaal sind neu in ihren Ämtern
Düsseldorf Trotz schwacher EM herrschen hohe Ansprüche. Mit dem Start in die WM-Qualifikation beginnen für Louis van Gaal, Didier Deschamps und Fabio Capello knifflige Missionen. Obwohl die Teams aus den Niederlanden, Frankreich und Russland bei den Titelkämpfen in Polen und der Ukraine patzten, sollen die erst im Juli verpflichteten Trainer den Weg nach Brasilien ebnen.
Unter großem Druck steht der ehemalige Bayern-Coach van Gaal. Zum einen trifft seine Mannschaft gleich im ersten Spiel auf den stärksten Gruppengegner Türkei. Zum anderen droht die fünfte Schlappe in Serie und damit ein Negativrekord in der Geschichte der „Elftal“. Seine zweite Amtszeit als Bondscoach begann mit einer Niederlage in Belgien (2:4). Das Fehlen solch namhafter Profis wie Rafael van der Vaart (Hamburg), Ibrahim Afellay (Schalke), Gregory van der Wiel (Paris) und Nigel de Jong (AC Mailand) im Aufgebot für das Duell in Amsterdam sorgt für lebhafte Diskussionen. Genau wie seine Ankündigung, den Schalker Klaas-Jan Huntelaar für Robin van Persie (Manchester City) stürmen zu lassen.
Noch schwieriger als für van Gaal dürfte die Aufgabe für Deschamps werden. Schließlich muss sich die „Equipe tricolore“ in der einzigen europäischen Fünfer-Gruppe mit Welt- und Europameister Spanien messen.
Dritter im Bund der Hoffnungsträger ist Fabio Capello. Der Frust über das frühe EM-Aus Russlands und Querelen im Verband machen es dem 66 Jahre alten Nachfolger von Dick Advocaat nicht leicht. Vom Italiener Capello wird nicht nur die Qualifikation für die WM in Brasilien erwartet: Mit Blick auf die Titelkämpfe 2018 in Russland soll er für eine Verjüngung der „Sbornaja“ sorgen. Wohl auch deshalb steht Superstar Andrej Arschawin (FC Arsenal) erstmals seit 2008 nicht im Kader. (dpa)
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