VfB Stuttgart ist weiter
1:1 gegen Dynamo Moskau reicht, um die Gruppenphase der Europa League zu erreichen. Gladbach kann sich dagegen kaum mehr Hoffnungen auf Champions League machen.
Torgarant Vedad Ibisevic hat den VfB Stuttgart beinahe im Alleingang in die Gruppenphase der Europa League geschossen. Beim 1:1 (0:0) der Schwaben vor 7164 Zuschauern bei Dynamo Moskau am Dienstag im Qualifikations-Rückspiel war der Bosnier mit seinem Treffer in der 64. Minute einmal mehr der entscheidende Mann. Der Ausgleich durch Alexander Kokorin (77.) war nur noch ein kleiner Schönheitsfehler. Schon beim 2:0-Erfolg im Hinspiel gegen den Tabellenletzten der ersten russischen Liga sechs Tage zuvor hatte der 28-jährige Ibisevic beide Tore erzielt.
Mit seinem Treffer beendete der VfB-Torjäger auch auf eindrucksvolle Weise alle Spekulationen, dass ihn sein fataler Fehlschuss 70 Stunden zuvor beim Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg (0:1) verunsichert hätte. Durch den Erfolg gegen das Team ihres ehemaligen Stürmers Kevin Kuranyi dürfen sich die Stuttgarter nun auf die Gruppen-Auslosung am Freitag in Monaco freuen.
„Im Fußball kann alles passieren“
Borussia Mönchengladbach Für den Fußball-Bundesligisten ist die Chance eigentlich fast nicht vorhanden. Denn um noch in die Gruppenphase der Champions League einzuziehen und Garantieeinnahmen von 8,6 Millionen Euro zu erzielen, brauchen die Gladbacher im Olympiastadion von Kiew mindestens drei Treffer. „Wir müssen realistisch sein. Aber nach einem 1:3 zu Hause ist es sehr schwer, sich zu qualifizieren“, sagte Borussia-Trainer Lucien Favre einen Tag vor dem Play-off-Rückspiel am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF/Sky).
Dynamo legte vor einer Woche im Borussia-Park ein 3:1 vor – nach Ansicht von Gladbach-Stürmer Mike Hanke „schon fast ein katastrophales Ergebnis“. Aber irgendwie glauben sie trotzdem alle an das Wunder. „Im Fußball kann alles passieren“, ließ Favre wissen.
Innenverteidiger Martin Stranzl kennt ein vermeintlich simples Rezept: „Ein schnelles Tor erzielen“ – dann, aber wahrscheinlich nur dann, könnten die im Hinspiel so souverän agierenden Spieler des 26-maligen Landesmeisters Dynamo doch noch nervös werden. „Wir müssen alles probieren“, kündigte Favre an.
Doch unter den generell misslichen Prämissen verwundert Max Eberls Einlassung keinen. „Keine Frage, das wäre schon in die Kategorie Fußballwunder einzuordnen“, sagte Borussias Sportdirektor vor dem Flug in die ukrainische Hauptstadt, wo die Gladbacher von etwa 2000 Fans unterstützt werden. Neuzugang Granit Xhaka sieht das ähnlich: „Es muss ein Wunder geschehen.“ Hanke wittert speziell im eigentlich Unmöglichen die Möglichkeit: „Die wenigsten erwarten dort etwas von uns. Das könnte unsere Chance sein.“ Dafür, so Hankes Aufforderung an seine Mitspieler, „wollen wir in Kiew das letzte Hemd geben“. Hoffnung gibt es auf jeden Fall. Das 2:1 gegen Hoffenheim zum Bundesliga-Auftakt und vor allem Juan Arangos „super Verfassung“ (Eberl) stärken den Glauben, als vierter deutscher Verein nach Dortmund, den Bayern und Schalke am Millionenspiel Champions League beteiligt zu sein.
Die Lust, mit der der Venezolaner Arango den Bundesliga-Vierten der vergangenen Saison aktuell inspiriert, soll übergreifen: „Wir müssen mit viel Freude nach Kiew fahren“, propagierte Hanke, der gegen Hoffenheim dank Arangos Vorarbeit zum 1:0 erfolgreich war. „Zauberfuß“ Arango machte das 2:1 gegen die Kraichgauer mit einem exzellenten Freistoßtor perfekt. (dpa)
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