Augsburger Panther legen den Vorwärtsgang ein
Augsburg schließt zu den Top Sechs der DEL auf. Aber die Erfahrung lehrt, dass eine gute Position im Herbst noch lange kein Garant für die Play-offs ist.
Nach fünf Siegen in sechs Partien haben die Panther Distanz geschaffen zu Rang elf, mit dem in der DEL die Region ohne Play-off-Teilnahmeberechtigung beginnt. Als Tabellensiebte haben die Augsburger mit 31 Zählern neun Punkte Vorsprung auf die Krefelder Pinguine. „Die Mannschaft wächst zusammen. Man darf nicht vergessen, dass wir einige Spieler haben, die neu in der Liga sind“, sagt Hauptgesellschafter Lothar Sigl ohne in Euphorie zu verfallen. Er weiß aus langjähriger Erfahrung, wie schnell Freude in Enttäuschung umschlagen kann, wenn die Ergebnisse nicht passen.
In der vergangenen Saison hatten die Panther nach 20 Spieltagen sogar einen Punkt mehr (32), waren einen Rang höher (sechs) notiert – und verpassten nach 52 Begegnungen als Zwölfte (69 Punkte) doch die erste Play-off-Runde. Im Schnitt 1,32 Punkte pro Partie reichten nicht für den Saisonhöhepunkt.
Michael Davies gibt Einblick in das Teamleben
In dieser Spielzeit wollen die Panther ein ähnliches Tief am Jahresende vermeiden. „Wir denken von Spiel zu Spiel und arbeiten jeden Tag hart“, betont Michael Davies, der mit seinen beiden Treffern maßgeblich am 5:4-Sieg nach Verlängerung in Straubing beteiligt war. „Jeder versucht seine Rolle im Team bestmöglich auszufüllen“, betont der US-Stürmer. Er ist vor allem „für die kreative Energie in der Offensive“ (Davies über Davies) zuständig und ein wichtiger Faktor im Powerplay. Mit einer Erfolgsquote von fast 24 Prozent sind die Überzahlformationen der Panther sogar die Nummer eins der DEL.
Michael Davies steht dabei für den Aufwärtstrend der Augsburger und hat bereits 14 Scorerpunkte (fünf Treffer, neun Vorlagen) erzielt. „Ich musste mich erst an meine Sturmpartner David Stieler und Jaroslav Hafenrichter gewöhnen.“ Das Zusammenspiel wird immer besser, in Straubing profitierte Davies von einem Zuckerpass des Deutsch-Tschechen Hafenrichter. „Es macht Spaß und unser Selbstvertrauen ist gewachsen“, sagt der Amerikaner, für den die Panther die dritte Station in Deutschland sind.
Sein Start in Düsseldorf begann spektakulär und endete tragisch. Als DEL-Topscorer wurde er von der Nationalen Anti Doping Agentur gesperrt, weil die Teamärzte versäumt hatten, eine Ausnahmegenehmigung für ein Medikament, das Davies einnehmen muss, zu beantragen.
Mit den Hamburg Freezers verpasste Davies vergangene Saison die Play-offs. Augsburg soll zum Neu-Start werden. „Hier kann man nicht so viel Geld verdienen wie bei anderen Vereinen. Aber die Organisation ist bei vielen Kleinigkeiten eine große Hilfe“, beschreibt Davies die Vorzüge der Panther. „Meine Frau Stefanie und ich fühlen uns hier sehr wohl.“ Am gestrigen freien Tag besorgte sich Familie Davies einen Weihnachtsbaum und traf sich mit anderen Panthern zur Eröffnung des Christkindlesmarktes.
Mittwoch geht es gegen Ingolstadt
Am heutigen Dienstag beginnt die Vorbereitung auf die Partie am Mittwoch beim ERC Ingolstadt. „Dort wird es vor allem darauf ankommen, die ersten zehn Minuten ohne Gegentor zu überstehen. Brandon Buck ist ein überragender Stürmer“, so Davies. Aber die Panther wollen ihre gute Ausgangsposition verteidigen. Ein Vorteil: Sie blieben bislang von schweren Verletzungen verschont. „Da gehört sicher Glück dazu, wir sind aber auch im Off-Ice-Training auf einem richtigen Weg“, lobt Hauptgesellschafter Sigl das Team um Athletiktrainer Sven Herzog, die Ärzte und die Physiotherapeuten.
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