Entspannte Panther wollen die Ruhe bewahren
Fast zwei Wochen lang hatte der ERC Ingolstadt spielfrei, am freitagabend gastiert Iserlohn in der Saturn-Arena. Auf den ersten Blick sollte das eine klare Angelegenheit werden.
Einfach mal die Füße hochlegen, in die Heimat fahren und die Familie besuchen. Einige der Profis des ERC Ingolstadt haben die Länderspiel-Pause in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) genutzt, um genau das zu tun.
"Viel schlafen und viel essen", stand bei Stürmer Petr Fical in Garmisch auf dem Programm. Jakub Ficenec nahm die freien Tage zum Anlass, um in seine Heimat nach Tschechien zu fahren. Seit einer Woche stehen die Panther nun aber schon wieder auf dem Eis, um den Schwung der vergangenen Wochen (vier Spiele, vier Siege) mit über die Pause zu retten. "Die paar freien Tage haben auf jeden Fall gut getan, aber ich freue mich jetzt auch, dass es wieder weitergeht", sagte der Verteidiger mit Blick auf die heutige Partie gegen die Iserlohn Roosters (19.30 Uhr, Saturn-Arena).
Seine Vorfreude kommt nicht von ungefähr. Denn Ficenec war einer der Gründe, warum es bei den Panthern in den vergangenen Spielen wieder deutlich aufwärtsging. Mit vier Toren in vier Spielen hatte er wesentlichen Anteil an der kleinen Erfolgsserie der Ingolstädter. "Es spielt keine Rolle, wie viele Tore ich geschossen habe. Es war wichtig, dass wir als Mannschaft gut zusammengespielt und vor allem in Mannheim und Wolfsburg wichtige Auswärtspunkte geholt haben", sagte Ficenec.
Nun sollen nicht minder wichtige Heimpunkte folgen. Blickt man allein auf die statistischen Fakten, dürfte es eine klare Angelegenheit für Ingolstadt werden. Iserlohn liegt mit nur fünf Siegen in 19 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz und hat mit 73 Gegentoren die zweitschlechteste Abwehr der ganzen Liga. Doch der Schein ist trügerisch. Es gibt gleich eine Vielzahl von Argumenten, die dafür sprechen, dass es durchaus ein enges Spiel werden könnte. Hier eine kleine Auswahl:
Der erste Eindruck: Einmal standen sich die beiden Teams in dieser Saison schon gegenüber und die Panther erinnern sich nur ungern daran. 2:6 gingen sie am dritten Spieltag am Seilersee unter.
Der neue Mann: Als Reaktion auf die vielen Gegentore haben die Iserlohner Verantwortlichen gehandelt und mit Manny Legace einen langjährigen NHL-Torhüter verpflichtet, der den Roosters in der Defensive Stabilität verleihen soll.
Der starke Angriff: Während es bislang an der Verteidigung oftmals haperte, zählt die Iserlohner Offensive (66 Tore) zu den Prunkstücken der Liga. Michael Wolf, Robert Hock und der Ex-Ingolstädter Pat Kavanagh sind immer für Tore gut.
Für Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz ist daher klar: "Iserlohn ist ein sehr gefährlicher Gegner und mit dem neuen Torhüter vermutlich auch defensiv nicht mehr so anfällig." Er hat seine Spieler deswegen vor allem auf zwei Dinge eingeschworen. Zum einen sollen sie sich auf die eigene Defensivarbeit konzentrieren ("Das war in den vergangenen Partien unser Schlüssel zum Erfolg") und zum anderen sollen sie über die gesamte Spieldauer hinweg diszipliniert bleiben.
Nur nicht provozieren lassen
"Iserlohn ist eine Mannschaft, die gerne auch mal ein bisschen provoziert - da müssen wir drüberstehen", weiß auch Verteidiger Ficenec. Im Hinspiel klappte das nicht wirklich. 50 Strafminuten kassierten die Panther damals. Dazu kam noch der unrühmliche Höhepunkt, der Stockstich samt Matchstrafe für Kapitän Tyler Bouck. Schiedsrichter der Partie war Roland Aumüller, der auch heute Abend wieder pfeifen wird. "Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das ist uns zuletzt gut gelungen und ich hoffe, dass es am Freitag nicht anders sein wird", sagte ERCI-Trainer Chernomaz. Personell muss er an diesem Wochenende erneut auf Stürmer Christoph Gawlik (Verletzung im Gesicht) verzichten. Auch André Huebscher wird nicht zum Einsatz kommen.
Die Diskussion ist geschlossen.