Ex-Panther als Spielverderber
Schanzer verlieren ihr letztes Champions-League-Spiel beim Braehead Clan mit 4:6 und werden damit Gruppenzweiter. Brooks und Keith erzielen drei der sechs gegnerischen Tore
Ausgerechnet zwei ehemalige Panther-Akteure haben dem ERC Ingolstadt im letzten Vorrunden-Match der Champions-Hockey-League den möglichen Gruppensieg verbaut. Die Schanzer mussten sich am Samstagabend beim schottischen Vertreter Braehead Clan mit 4:6 (1:0, 1:2, 2:4) geschlagen geben. Maßgeblichen Anteil an dieser Niederlage hatten Brandon Brooks und Matt Keith, die drei der insgesamt sechs Treffer der Hausherren erzielten. Damit beendete der ERCI die CHL-Gruppenphase auf Rang zwei und bekommt es nun in der K.o-Runde, die am morgigen Dienstag (12 Uhr) in Helsinki ausgelost wird, mit einem der 16 Erstplatzierten zu tun.
Die Ausgangslage vor dem Duell mit den Schotten war klar: Mit einem dreifachen Punktgewinn – sprich einem Sieg nach 60 Minuten – wäre den Panthern Platz eins in ihrer Gruppe nicht mehr zu nehmen. Dementsprechend motiviert und konzentriert gingen die Oberbayern in diese Partie. Die logische Konsequenz: Bereits nach drei Minuten konnten die rund 80 mitgereisten ERCI-Anhänger jubeln. Nachdem ein Schuss von Youngster David Elsner vor dem Braehead-Kasten liegenblieb, schaltete Petr Taticek am schnellsten und traf zur Führung. Ein Treffer, der dem amtierenden deutschen Vizemeister allerdings nicht wirklich gut bekam. Vor allem bei „Fünf-gegen-Fünf“ offenbarten sich – wie schon in den bisherigen Begegnungen – immer wieder Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den einzelnen Sturmformationen. Und auch im eigenen Drittel leisteten sich die Gäste schlichtweg zu viele Fehler. Lediglich einer schwachen Chancenverwertung der Schotten sowie einem starken Timo Pielmeier hatten es die Ingolstädter zu verdanken, dass sie zunächst noch ohne Gegentor blieben.
In der 29. Minute war dann aber auch der Panther-Goalie geschlagen: 14 Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Tomas Kubalik gelang Keith der 1:1-Ausgleich. Doch damit nicht genug. Exakt 108 Sekunden später schlug es erneut im ERC-Gehäuse ein. Torschütze war Brooks, der einen schnellen 2:1-Konter mit einer schönen Bewegung abschloss (30.). Aber die Panther schlugen zurück. Bereits in der 35. Minute war das Match wieder ausgeglichen. Kubalik, der ab dem zweiten Drittel an die Seite von Petr Taticek und John Laliberte rutschte (dafür agierte Elsner nun mit Alexander Barta und Thomas Greilinger) traf dabei zum 2:2.
Offener Schlagabtausch beider Mannschaften
Im Schlussabschnitt bekamen die Zuschauer dann einen offenen Schlagabtausch sowie munteres Scheibenschießen von beiden Mannschaften geboten. Erst brachte Chris Bruton die Hausherren in Unterzahl wieder in Front, indem er Pielmeier-Ersatz Marco Eisenhut (kam in der 31. Minute) mit einer Einzelleistung keine Chance ließ. Dann hatten plötzlich wieder die Panther durch Tore von Petr Taticek (46.) und Benedikt Schopper (47.) wieder die Nase vorne und waren auf dem Weg zum Gruppensieg.
Doch in einer turbulenten Schlussphase schossen schließlich erneut Keith im Powerplay (58.) sowie Alex Leavitt (59.) und Marcus Götz (60.) mit zwei Schüssen ins leere Panther-Gehäuse den ersten schottischen Sieg in der noch kurzen CHL-Historie heraus. (nr)
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier (31. Eisenhut) – Friesen, Schopper; Kohl, McNeill; Köppchen, Wagner; Kronthaler, Schütz – Irmen, Ross, Lebler; Kubalik, Taticek, Laliberte; Elsner, A. Barta, Greilinger; Schmidpeter, B. Barta, Th. Pielmeier. – Tore: 0:1 Taticek (4.), 1:1 Keith (29./PP), 2:1 Brooks (30.), 2:2 Kubalik (35.), 3:2 Bruston (45./SH), 3:3 Taticek (46.), 3:4 Schopper (47.), 4:4 Keith (58./PP), 5:4 Leavitt (59./EN), 6:4 Götz (60./EN).
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