Panther als Frühaufsteher
Mannschaftsbus der Schanzer startete heute um sieben Uhr zum Champions-League-Spiel am Donnerstag in Ostrava
Eishockey-Profis gelten nicht gerade als die typischen Frühaufsteher. Am heutigen Mittwoch müssen die Akteure des ERC Ingolstadt allerdings eine Ausnahme machen. Um Punkt sieben Uhr wird sich der Mannschaftsbus von der Saturn-Arena aus in Richtung Ostrava in Bewegung setzen, um die rund 750 Kilometer lange Strecke hinter sich zu bringen. Nach der Ankunft wird es am Abend noch eine leichte Trainingseinheit geben, ehe dann am Donnerstag (17 Uhr) das Auftaktmatch der neu geschaffenen Champions Hockey League (CHL) gegen den tschechischen Vertreter HC Vitkovice Steel Ostrava auf dem Programm steht.
Allerdings werden im Reisegefährt der Panther heute gleich drei Plätze leer bleiben. Sowohl die beiden Neuzugänge Petr Taticek (Adduktoren) und Ryan MacMurchy (leichte Gehirnerschütterung) als auch Center Derek Hahn (Leistenprobleme) werden ihr Team in dieser Begegnung nicht unterstützen können. „Würde es sich um eine entscheidende Playoff-Partie handeln, wären wir möglicherweise beim einen oder anderen Spieler ein gewisses Risiko eingegangen. Aber bei einem solch frühen Zeitpunkt in der Saison macht es keinen Sinn, zumal die Jungs ja auch noch einfach acht Stunden im Bus sitzen müssten – was gerade bei einer Adduktoren- oder Leistenverletzung keinen Sinn macht“, erklärt Larry Huras. Stattdessen wird dieses Trio in Ingolstadt bleiben, wo es physiologisch behandelt wird. „Möglicherweise kehren ja am Samstag gegen Lappeenranta ein oder zwei Jungs wieder zurück“, so der ERCI-Headcoach.
Dass Huras diesen Wettbewerb durchaus ernst nimmt, zeigt allein schon die Tatsache, dass er über den morgigen Kontrahenten sehr gut informiert ist: „Ich habe mir bereits drei Begegnungen von Ostrava auf DVD angesehen - zwei von der vergangenen und eine von dieser Saison.“ Und was er dabei zu sehen bekam, habe ihn durchaus beeindruckt: „Das ist eine technisch gute und auch körperlich starke Mannschaft, die gerade im Powerplay sehr gefährlich agiert.“ Aus diesem Grund gelte es, „insgesamt sehr diszipliniert aufzutreten, sich keine Fehler in der eigenen Zone zu erlauben und Strafzeiten zu vermeiden, obwohl unser Unterzahlspiel bislang wirklich hervorragend funktioniert.“
Deutliches Steigerungspotenzial sieht Huras, der bei der gestrigen Trainingseinheit seine Schützlinge immer wieder lautstark korrigierte („Die Jungs wissen schon, wann ich zufrieden bin und wann nicht.“), vor allem in der Offensive. „Wir müssen die Qualität unserer Schüsse deutlich verbessern – das gilt auch für die Verteidiger“, meint der Panther-Trainer, der sich allerdings auch von seinen Stürmern „deutlich mehr“ erwartet: „Natürlich ist es wichtig, dass wir viele Schüsse auf das gegnerische Tor abgeben. Aber es ist mindestens genau so wichtig, dass wir vor dem Gehäuse für viel Verkehr sorgen und somit dem Goalie die Sicht nehmen. Auf diese Art und Weise fallen nun einmal die meisten Treffer.“
Jeffrey Szwez kämpft um Vertragsverlängerung
Dem gegnerischen Torhüter den freien Blick nehmen und damit genau dorthin gehen, wo es am meisten weh tut – eine Aufgabe, die gerade für Jeffrey Szwez wie gemacht scheint. Der 33-jährige Deutsch-Kanadier, mit einem Gardemaß von 1,92 Meter und 96 Kilogramm Körpergewicht ausgestattet, ist bei den Schanzern unter anderem für das „physische Element“ zuständig. „Ich habe bei meinen vorherigen Vereinen viele unterschiedliche Rollen übernommen. Letztlich werde ich auch in Ingolstadt genau das machen, was der Trainer von mir verlangt“, so Szwez, der beim ERCI zunächst nur einen über drei Monate laufenden Vertrag erhielt. Mit guten Leistungen hat er es damit selbst in der Hand, die verantwortlichen von einer Verlängerung des Kontrakts zu überzeugen. Seine beiden Treffer im ersten Testspiel in Landshut (5:0) waren zumindest schon einmal gute Argumente.
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