Später Schock für die Panther
81 Sekunden trennten den ERC Ingolstadt von einem Punktgewinn in Düsseldorf. Doch dann schlug Evan Kaufmann zu.
Durch einen späten Gegentreffer des Düsseldorfers Evan Kaufmann exakt 81 Sekunden vor der Schlusssirene musste der ERC Ingolstadt am Freitagabend bei den DEG Metro Stars eine unglückliche 4:5 (1:2, 1:1, 2:2)-Niederlage hinnehmen. Am Sonntag sind die Panther spielfrei.
Beide Teams lieferten sich im „ISS-Dome“ vom Eröffnungsbully an einen offenen Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. Einziger zu Beginn des ersten Drittels: Während bei den Schanzern Thomas Greilinger zweimal die Scheibe nicht im Kasten von DEG-Schlussmann Bobby Goepfert unterbringen konnte (in der siebten Minute traf er nur den Pfosten), machten es die Hausherren besser. Erst nutzte Tyler Beechey ein Zuspiel von Connor James zum 1:0 (5.), dem Jeff Ulmer nur drei Zeigerumdrehungen später mit einem „Sonntagsschuss“ am Freitagabend sogar den zweiten Düsseldorfer Treffer folgen ließ. Ingolstadt geschockt? Mitnichten, denn lange währte der Zwei-Tore-Rückstand nicht. Eine herrliche Kombination mit Rick Girard und Chris Heid vollendete Derek Hahn mit dem 1:2-Anschlusstreffer. Die Panther waren wieder zurück in dieser Partie, hatten allerdings in der 18. Minute das Glück beziehungsweise einen überragenden Ian Gordon auf ihrer Seite, als erneut Ulmer nach einem bösen Periard-Schnitzer alleine auf dem ERCI-Kasten zulaufen konnte. Mit einem tollen Reflex bewahrte der Ingolstädter Goalie sein Team vor Schlimmerem.
Die Gäste waren auch im zweiten Durchgang wahrlich nicht das schlechtere Team. Im Gegenteil, die Schützlinge von Trainer Rich Chernomaz übernahmen nun immer mehr die Kontrolle über diese Begegnung und kamen in der 26. Minute folgerichtig zum 2:2-Ausgleich, als Rick Girard im Knien (!) die Hartgummischeibe ins linke Kreuzeck hob. Bereits wenige Augenblicke zuvor hatte der von der Strafbank kommende Jeff Likens einen Alleingang nicht erfolgreich abschließen können. Die Panther drängten nun auf die erstmalige Führung – doch diese gelang erneut den Rheinländer! Und das auf kuriose Art und Weise. Nachdem ein Roach-Schlagschuss im ERCI-Gehäuse landete, zeigte Referee Georg Jablukov zunächst an, den Videobeweis zurate zu ziehen, um dann nach Rücksprache mit seinen Linienrichtern ohne Zuhilfenahme der TV-Bilder postwendend auf Tor zu entscheiden (32.).
Dramatisch wurde es dann im Schlussdrittel. Nach weiteren Toren von James (53.) für die DEG sowie Greilinger (54.) und erneut Hahn (57.) für Ingolstadt schien alles auf eine Verlängerung hinaus zu laufen. Doch Kaufmann machte den Gästen mit dem 5:4 (59.) noch einen Strich durch die Rechnung.
Doppelt bitter für den ERC Ingolstadt: Verteidiger Timmy Pettersson musste bereits während der Partie mit einem Hexenschuss vorzeitig vom Eis und droht in der nächsten Partie am kommenden Dienstag (19.30 Uhr/Saturn-Arena) gegen Augsburg auszufallen. Nach Jakub Ficenec (Schambeinentzündung), Tyler Bouck (Fingerbruch) und Joe Motzko (Innenbandverletzung im Knie) wäre Pettersson bereits der vierte Ausfall in diesem Derby. (khl/nr)
ERC Ingolstadt: Gordon – Ryan, Likens; Hambly, Periard; Pettersson, Heid – Girard, Hahn, Greilinger; Reich, Gawlik, Fical; Aquino, Ross, Sparre; Waginger, Retzer. – Tore: 1:0 Beechey (5.), 2:0 Ulmer (8.), 2:1 Hahn (10.), 2:2 Girard (26.), 3:2 Roach (32.), 4:2 James (53.), 4:3 Greilinger (54.), 4:4 Hahn (57.), 5:4 Kaufmann (59.)–Zuschauer: 4289.
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