Mats Hummels und die Bayern: Heimholung eines verlorenen Sohnes
Mats Hummels hat sein Glück in Dortmund gesucht und gefunden. Nun wird der Nationalspieler nach München zurückkehren. Warum eigentlich?
Der FC Bayern wird nächste Saison noch schwerer zu besiegen sein. Mats Hummels hat seinem Arbeitgeber Borussia Dortmund mitgeteilt, er würde das Ruhrgebiet gerne in Richtung München verlassen.
Der 27-Jährige ist zwar bis 2017 an Dortmund gebunden, der FC Bayern ist aber offenbar bereit, ihn für eine Ablöse auch jenseits der 30 Millionen Euro freizukaufen. Abgesehen davon, dass sie damit auch den zweitbesten deutschen Innenverteidiger nach Jérôme Boateng in ihrem Ensemble hätten, ließe sich der Transfer zudem als romantischer Akt der Heimholung eines verlorenen Sohnes erzählen.
Natürlich müsste man die Geschichte in Details, wie der Geburt in Bergisch Gladbach und dem Aufwachsen im Rhein-Main-Gebiet, ein wenig zurechtbiegen. Aber im Kern ist sie wahr. Als der FC Bayern Mats’ Vater als Juniorentrainer nach München holte, zog die Familie mit. Mutter Ulla Holthoff, eine Sportjournalistin, Mats und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Jonas.
Mats Hummels Bruder Jonas spielt in Unterhaching
Jonas spielt heute in Unterhaching, vierte Liga. Mats wäre auch gerne geblieben, am liebsten bei den Bayern. Für eine Karriere als Profi hatte er das Gymnasium in der zwölften Klasse verlassen. Aber der FC Bayern ließ ihn nur bei seinen Amateuren spielen. Nach 38 Bundesliga-Minuten, die ihm Felix Magath spendiert hatte, versuchte er sein Glück in Dortmund. Wegbereiter dafür war der Augsburger Talentschmied, ehemalige Jugendkoordinator des FC Bayern und heutige Dortmund-Scout, Heiner Schumann.
Hummels, der Stratege und Spieleröffner, passte ins gelb-schwarze Fußball-Herz der Republik, als wäre er dort geboren worden. Keiner also, den der FC Bayern an Dortmund verloren hatte, sondern einer, der losziehen musste, um dort sein Glück zu finden.
Hummels entwickelte sich zum Kopf der Mannschaft, zum Nationalspieler und Weltmeister. Dass in dem 1,91 m großen Kerl eine empfindsame Seele steckt, erleben Journalisten, die ihn für Nachlässigkeiten kritisieren, von denen Hummels gelegentlich mehr unterlaufen, als man das einem Spieler seines Formates zugestehen möchte. Dann verteidigt er offensiv und grantig. In allen anderen Lagen ist er ein verbindlicher Zeitgenosse, der weiß, was er sagt.
Von zehn Millionen Euro Jahresgehalt ist die Rede
Für Cathy, seine Frau, gilt das nicht immer. Die ehemalige „Miss FC Bayern“, Gelegenheits-Moderatorin und Mode-Designerin mit Bachelor in Betriebswirtschaft, war Deutschlands berühmteste Spielerfrau, was sie während der WM in Brasilien einem Zusammenspiel mit der Bild-Zeitung verdankte.
Cathy verlangte ihrem Mats als Bild-Reporterin mit hanebüchenen Beiträgen nicht weniger ab als Lionel Messi im Finale. Hummels ertrug das mit der Ruhe eines nervenstarken Verteidigers. Dem FC Bayern ist diese Gelassenheit viel Wert.
Von zehn Millionen Euro Jahresgehalt ist die Rede. Für Hummels kommt die verbesserte Aussicht dazu, einmal die Champions League zu gewinnen. Wer kehrt da nicht gerne nach Hause zurück?
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Hoeneß hat nichts gelernt aus seinem Gefängnisaufenthalt. Er ist immer noch der gleiche widerliche Intrigant, der er immer war. Hätte Hummels Charakter, würde er die Sache nun abblasen. Der Geruch des Geldes wird ihn aber nach München ziehen - und seine Schicki-Micki-Frau. Wahrscheinlich passen die beiden dort auch am besten hin.